Am 3. August 2022 wurde der Verein Aktion gute Schule e. V. aufgelöst. Der Vorstand sah keine Vorteile in der Vereinstruktur. Auch die sinnvolle Teilhabe an der Mitgestaltung der Bildungslandschaft ist unter den aktuellen Bedinungen schwierig. Unsere Grundidee, sowie die Homepage bleiben jedoch auch ohne Vereinsstruktur bestehen. Sicher werden wir in unserem Rahmen auch weiterhin punktuelles Engagement leben.
Empirische Analyse der schulischen Inklusionsentwicklung in Bayern von 2008/09 bis 2019/20.
..von Hans Wocken
Teil 1: Inklusives Bildungssystem: Bayern
Inkludierende und separierende Förderung von Schüler*innen mit
sonderpädagogischem Förderbedarf in Bayern. (Bayern5-1.pdf)
Teil 2: Inklusive Ungleichheiten: Regierungsbezirke
Die Inklusionsentwicklung der bayerischen Regierungsbezirke (Bayern5-2.pdf)
Teil 3: Inklusive Ungleichheiten: Förderschwerpunkte
Die Inklusionsentwicklung der sonderpädagogischen Förderschwerpunkte (Bayern5-3.pdf)
Teil 4: Inklusive Diagnostik: Konstruktion von Förderbedarfen
Entwicklungen der Schülerschaft mit sonderpädagogischem Förderbedarf (Bayern5-4.pdf)
Teil 5: Inklusive Bilanz: Schlussdiskussion
Die Paradoxien der bayerischen Inklusionsreform (Bayern5-5.pdf)
(Die Literatur der Pentalogie ist am Ende von Teil 5 aufgelistet.)
Kommentar von Aktion gute Schule zu diesem Thema
Mehr als 40% mehr Separation in Mittelfranken als in Oberbayern? Kaum zu verstehen, warum innerhalb von Bayern ein solchen Unterschied besteht.
Weshalb arbeiten die Regierungsbezirke so unterschiedlich? Das sollte mal gründlich untersucht werden!
OBEN OHNE --- BILDUNGSKOMPETENZ --- KMK - Konferenz der Seiteneinsteiger…---*
Ein Beitrag von Horst Költze
(ehemaliger Rektor einer Grund- und Hauptschule)
O B E N O H N E …
… Bildungs-Kompetenz
Sitz der
Kultusminsterkonferenz in Bonn –
(Urheberschaft
des Bildes in Wikipedia)
KMK – Konferenz der Seiteneinsteiger * von Horst Költze
„Kaum glaublich, aber wahr!“
empört sich Elternvertreterin Anna Zilla**.
63% der Kultusministerkonferenz sind Seiteneinsteiger. Nur drei von sechzehn Kultusministerinnen/Kultusministern verfügen über Unterrichtserfahrung. Und diese beiden auch nur über einen Zeitraum zwischen drei und fünf Jahren in einem Gymnasium, nicht in einer Brennpunktschule.
Anna Zilla sei aber gesagt, dass Experten aus anderen Berufszweigen bei Beratungen und Entscheidungen befähigt sind, eine Perspektive zu eröffnen, die den Horizont der Bildungsexperten erweitert. Gerade unter solchem erweiterten Horizont gelingt es der KMK, die Lebens- und Lernverhältnisse anzugleichen.
Dieses Argument tröstet Anna Zilla nicht.
Sie wollte eigentlich nur wissen, wie es dazu kommt, dass Manager der Firma Milupa über zu erwartende Kinderströme, über die Reproduktionsrate der Bevölkerung, besser informiert sind als die Kultusminister.
Jetzt weiß sie es! Und sie weiß noch viel, viel mehr:
Über die Bildung der Bildungsrepublik Deutschland wird von Seiteneinsteigern entschieden.
Vor allem Juristen entscheiden darüber, was ´gute Bildung` ist, und neben ihnen z. B. auch Ökonomen und Volkswirte. Gegenwärtig als Präsident sogar ein Bauingenieur für Betontechnologie! Wie sinnig !!! Gleicht doch die Kultusbürokratie Betonklötzen, unbeweglich wie ein Berg.
Anna Zilla ist zutiefst enttäuscht:
Diesen so genannten Bildungs-Experten muss ich meine Kinder anvertrauen.
Und nun DAS!
Kultusministerinnen/Kultusminister als politische Bildungs-Funktionäre, ohne pädagogisches Zertifikat.
Ihr Bildungshorizont reicht über die Schülerperspektive nicht hinaus!
Ihre eigentliche Aufgabe können sie gar nicht erfüllen!
Sie sollen „für alle 16 Länder Ziele und Interessen im Bildungs- und Kultusbereich … (formulieren) und so ihre Verantwortung für das Staatsganze selbst koordinierend (wahrnehmen).
Als politische Bildungs-Funktionäre folgen sie aber de facto nur dem Zeitgeist.
Sie müssen reibungslos funktionieren, damit die Elternschaft nicht auf die Strasse geht.
Frage:
Was haben diese Bildungs-Funktionäre nach 70 jährigem Bestehen vorzuweisen?
Die Selbsteinschätzung der KMK vom 15. 1. 2018 geht so:
In den vergangen 70 Jahren hat es die Kultusministerkonferenz geschafft, die Lebens- und Lernverhältnisse in ganz Deutschland anzugleichen.
Die Fremdeinschätzung wissenschaftlicher Bildungsexperten sieht anders aus.
Die KMK ist zu wenig innovativ!
Hirnphysiologisch ganzheitliche Bildungsqualität lässt noch immer auf sich warten!
Aber, denkt Anna Zilla:
Die KMK hat doch PISA auf den Weg gebracht.
Dazu sei Anna Zilla gesagt;
PISA zählt nicht. PISA stammt von der OECD.
Und PISA-Bildung ist nicht durch pädagogisch-anthropologische Erkenntnisse legitimiert.
Wie auch könnten laienhafte Bildungsfunktionäre bildungswirksam innovativ sein?!
Sie haben kein Bildungskonzept, das auf Erkenntnissen der Hirnphysiologie basiert.
Gute Bildung ist für sie,
wenn deutsche Schulen mit betriebswirtschaftlichen Parametern gesteuert werden
anstatt mit pädagogisch-anthropologischen Erkenntnissen der Bildungswissenschaften,
wenn Schülerinnen und Schüler mit der Zensuren-Keule zu Konkurrenten konditioniert werden,
anstatt ihre Persönlichkeit durch Bewusstseinsentwicklung zu fördern,
wenn Lehrerinnen/Lehrer zu angepassten Erfüllungsgehilfen fachsozialisiert werden,
anstatt sie zu Pädagogen mit pädagogischer Autonomie zu bilden, deren Basis ein Pädagogisches Selbstkonzept ist.
Einen Hoffnungsschimmer aber hat Anna Zilla noch.
Die Entscheidungen der Kultusministerinnen/Kultusminister werden von ihren Amtschefs vorbereitet.
Anna Zilla prüft auch deren berufliche Sozialisation.
Und? Ergebnis???
Sie kann es kaum glauben!
Hier das gleiche Bild:
Von sechzehn Amtschefs verfügen nur fünf über aktive Unterrichtserfahrung.
Fazit:
Auf der ganzen Linie der KMK nahezu null Bildungskompetenz.
Anna Zilla wollte nur wissen, warum Manager von Milupa über zu erwartende Kinderströme besser Bescheid wissen, als die KMK.
Jetzt weiß sie auch, warum Schulen seit etwa hundert Jahren, seit Maria Montessoris Zeiten, weder „den Bedürfnissen des jungen Menschen, noch denen unserer jetzigen Epoche angepasst“ sind (Montessori).
Anna Zilla denkt:
Niemals würde ich zu einem Zahnarzt gehen, von dem ich weiß, der ist Beton-Technologe. Aber meine Kinder muss ich in eine Schule schicken, die von einem Beton-Technologen regiert wird. Das Schulpflichtgesetz zwingt mich dazu.
NOCH FRAGEN?
Anna Zilla will das Ergebnis ihrer Recherche an ihren Schulelternbeirat weitergeben und auch den Landeseltern- und Bundeselternrat darüber informieren.
Tabelle I
PERSONAL-ANALYSE
DER KULTUSMINISTERKONFERENZ
Lfd. Nummer
Bundesland
Name
Berufliche Sozialisation
Aktive Unterichtserfahrung
JA NEIN
1
Baden-Württemberg
Eisenmann, Susanne
26 Jahre Politikerin
X
2
Bayern
Sibler, Bernd
3 Jahre Gymnasial-Lehrer
X
3
Berlin
Scheeres, Sandra
Dipl. Pädagogin
X
4
Brandenburg
Ernst, Britta
Ökonomin
X
5
Bremen
Bogedan, Claudia
Sozialwiss.
X
6
Hamburg
Rabe, Ties
5 Jahre Gymnasial-Lehrer
X
7
Hessen
Lorz, Ralf Alexander
Jurist
X
8
Mecklenburg-Vorpommern
Hesse, Birgit
Juristin
X
9
Niedersachsen
Tonne, Grant Hendrik
Jurist
X
10
Nordrhein-Westfalen
Gebauer, Ivon
Rechtsfachangestellte,
Kauffrau
X
11
Rheinland-Pfalz
Hubig, Stefanie
Juristin
12
Saarland
Commercon, Ulrich
Politikwissenschaftler
X
13
Sachsen
Piwarz, Christian
Jurist
X
14
Sachsen-Anhalt
Tullner, Marco
Politikwissenschaftler
X
15
Schleswig-Holstein
Prien, Karin
Juristin
X
16
Thüringen
Holter, Helmut
Bau-Ingenieur
X
13 von 16 Kultusministerinnen/Kultusministern
haben keine Unterrichtserfahrung!
Tabelle II
PERSONAL-ANALYSE
DER AMTSCHEFSKONFERENZ
Lfd. Nummer
Bundesland
Name
Berufliche Sozialisation
Aktive Unterichtserfahrung
JA NEIN
1
Baden-Württemberg
Windey, Gerda
Juristin
X
2
Bayern
Püls, Herbert
?
X
3
Berlin
Rackles, Mark
Dipl. Kaufmann
Dipl. Politologe
X
4
Brandenburg
Dr. Gutheil, Ulrike
Juristin
X
5
Bremen
Pietrzok, Frank
Dipl Politiloge
X
6
Hamburg
Schulz, Rainer
Studienrat für Blinde und Sehbehinderte
X
7
Hessen
Dr. Lösel, Manuel
6 Jahre Studienrat
X
8
Mecklenburg-Vorpommern
Freiberg, Steffen
Politikwissenschaftler
X
9
Niedersachsen
Willamovius, Gaby
Juristin, Erzieh. Wiss.
X
10
Nordrhein-Westfalen
Richter, Mathias
Dipl Volkswirt
X
11
Rheinland-Pfalz
Beckmann, Hans
4 Jahre Studienrat
X
12
Saarland
Streichert-Clivot, Christine
Politikwissen-
schaftlerin
X
13
Sachsen
Wolff, Herbert
Jurist
X
14
Sachsen-Anhalt
Feußner, Eva
14 Jahre Lehrerin
X
15
Schleswig-Holstein
Dr. Stenke, Dorit
Erzieh. Wiss, Soziologie, Psychologie
X
16
Thüringen
Oler, Gabi
2 Jahre Lehrerin
nur Deutsch als Fremsprache
X
11 von 16 Amtschefs haben keine Unterrichtserfahrung!
siehe auch: Was
ist eigentlich gute Bildung? (Link zum Buch „DER BILDUNGS-KOMPASS FÜR ELTERN“ des Autors dieses Artikels, Horst Költze)
** Name erfunden
Kommentar von Aktion gute Schule zu diesem Thema
Wir sind der Meinung, dass in jedem Kultusministerium die pädagogische und strategische Fachkompetenz angesiedelt sein muss, um die Anforderungen an eine zeitgemäße und den gesellschaftlichen Anforderungen und Entwicklungen gerecht werdende Bildungsbedingungen zu erfüllen.
Den Resultaten folgend, ist das derzeit ganz offensichtlich nicht der Fall. Deshalb kann es absolut nicht schaden, wenn die Führungsspitzen auch praktische Erfahrungen haben. Gleichzeitig müssen die Entscheidungsträger sicherstellen, dass die entsprechenden Ressorts mit den nötigen Wissen und Visionen ausgerüstet und zu deren Umsetzung befähigt und auch willig sind.
Schulpflicht - warum eigentlich keine Bildungspflicht?
Wer diese Europakarte (passender Artikel dazu) betrachtet, könnte ins Grübeln kommen. In Wikipedia ist zum Thema Schulpflicht dazu folgendes zu lesen: In den meisten europäischen Ländern besteht keine Schulpflicht, statt dessen Unterrichtspflicht oder Bildungspflicht. Die Vermittlung von Wissen ist mithin für das Kind nicht an den Besuch einer Schule (Schulpflicht im eigentlichen Sinne) gebunden. Das Wie und Wo der Bildung steht frei und wird staatlich nicht vorgegeben.
Wer die Pressemitteilungen zum Streitfall der Familie Wunderlich aus der Nähe von Darmstadt gelesen hat, wird sich ziemlich sicher wundern. Klar, Petra und Dirk Wunderlich verstoßen gegen geschriebenes Recht, da sie sich weigern ihre Kinder in die Schule zu schicken. Aber haben sie damit auch automatisch unrecht? - ist der Staat automatisch im Recht?
Warum zwingen wir in Deutschland unsere Kinder "in die Schule" - kaum ein anderes europäisches Land macht es so! Weshalb können in Deutschland Eltern, die es damit nicht so genau nehmen und z.B. die Urlaubsreise mit ihren Kindern während der Schulzeit antreten, mit bis zu 2500 Euro Bußgeld bestraft werden?
Haben Sie einmal in Ihrem Bekanntenkreis nach den Meinungen über den Sinn der Schulpflicht erkundigt? Mir wurde in den meisten Fällen mitgeteilt, dass die Schulpflicht als etwas Gutes betrachtet werde. Sozusagen eine kulturelle Errungenschaft zum Nutzen der Gesellschaft. Wo kämen wir denn hin, wenn die Kinder auch zuhause bleiben könnten? …sie würden ja nichts lernen.
Hier drängt sich auf, dass hier die Macht der Gewohnheit der stimmungsgebende Faktor ist. So wie unsere Nachbarländer es anders machen, haben wir halt die Schulpflicht. Sie wurde aus dem Dritten Reich ins Grundgesetz übernommen. In Österreich gibt es zum Beispiel keine prinzipielle Schulpflicht, sondern nur eine Unterrichtspflicht. Kindern müssen die allgemeinen Vorgaben über Bildung zugänglich gemacht werden. In welcher Form dies geschieht, bleibt den Erziehungsberechtigten vorbehalten.
Die Familie Wunderlich setzt sich nun schon seit vielen Jahren gegen die Behörden zur Wehr. Sie möchten ihre Kinder selber unterrichten. In diesem Zusammenhang wurde ihnen sogar das Aufenthaltsbestimmungsrecht entzogen. Würden Sie mit Ihren Kindern nun das Land verlassen, sähen sie sich einem internationaler Haftbefehl ausgesetzt. Aktuell droht Ihnen nach der jüngsten Verurteilung von 90 Tagessätzen im Wiederholungsfall eine Haftstrafe von bis zu 4 Jahren.
Die Familie Wunderlich ist übrigens kein Einzelfall in Deutschland. Unsere Steuergelder könnten doch viel besser in eine vernünftige Unterrichts- und Bildungspflicht investiert werden, als wie dort wohl geschehen in SEK-ähnlichen Einsätzen für Schulverweigerer oder Flughafenüberwachungen für Schulschwänzer. Wir sollten umdenken und uns die gelingenden Konzepte unserer europäischen Nachbarn ansehen. Übrigens: HomeSchooling würde nicht nur viel mehr Bildungsfreiheit verschaffen, sondern auch die Budgets der Kultusministerien entlasten.
Warum soll die Entscheidung über das Wo und Wie der Bildung nicht bei den Eltern liegen dürfen?
Technologie zum Einholen von systematischem Feedback (fast) ohne Aufwand: FeedbackSchule
Feedback - Selbstreflektion - zu besitzen ist ein wunderbares Geschenk. Wer die Gabe besitzt, die Reaktionen der Menschen auf das eigene Handeln zu kennen, kann sich immer wieder neu auf das Gegenüber einstellen. Besonders gute LehrerInnen möchten gern wissen, wie Sie bei Ihren SchülerInnen ankommen, wie diese auf sie reagieren.
Der Ersteller der fachlichen Konzeption von FeedbackSchule, Dr. Benedikt Wisniewski, schreibt folgendes zu dieser interessanten und durchaus effektiv anmutenden online Feedback-Applikation:
» „Ich war als Lehrer mein Leben lang im Blindflug – ich wusste nie, wie gut oder schlecht der Unterricht war, es gab keine Daten“.
Dieses Zitat von Prof. Rolf Dubs zeigt beispielhaft, wie wenig bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts eigentlich über die Qualität von Unterricht bekannt war. Sämtliche Reformversuche in Bezug auf Schule und Unterricht basierten auf tradierten Meinungen und pädagogischen Glaubenssätzen.
Die empirische Unterrichtsforschung der letzten Jahre konnte auf die Frage „Was ist guter Unterricht?“ zunehmend substantielle Antworten geben. Dabei zeigte sich der erhebliche Einfluss, den Lehrpersonen als aktiv steuernde Regisseure von Unterricht auf den Lernerfolg ihrer Schülerinnen und Schüler haben. Als besonders einflussreich hat sich in diesem Zusammenhang die Variable „Feedback“ erwiesen. „Unterricht mit den Augen der Lernenden sehen“ (Hattie 2009), „kognitive Empathie“ (Lipowsky 2012) oder das „Lernseits von Unterricht“ (Schratz 2011) sind verschiedene Begriffe für ein und das selbe Konzept, nämlich das Einholen von Rückmeldungen über Unterricht und die entsprechende Anpassung und Optimierung. Feedback durch Schüler führt nachweisbar zu sehr hohen positiven Effekten auf den Lernerfolg. Diese Effekte sind höher als die nahezu aller anderer pädagogischer Maßnahmen.
Die Intention von FeedbackSchule ist es, zur Verbesserung von Schule beizutragen, indem Lehrer ihren Unterricht durch die Augen ihrer Schüler sehen können. Dies war zwar schon bisher mit verschiedenen Instrumenten möglich, die neue Idee ist jedoch, aussagekräftiges Feedback effizient und unkompliziert zu machen. Da das Einholen von systematischen Rückmeldungen bisher einen erheblichen Zeitaufwand erforderte, bietet FeedbackSchule eine technische Lösung, die das Austeilen, Einsammeln und Auswerten von Fragebögen per Hand überflüssig macht.
Lehrerinnen und Lehrer können Fragebögen zu ihrem Unterricht oder anderen schulisch relevanten Bereichen an ihre Schüler weitergeben und diese beantworten ihre Fragen innerhalb weniger Minuten und absolut anonym per App. Auf diese Weise ist es möglich, dass an Schulen eine tatsächliche Feedback-Kultur entsteht. Dies hat sowohl Vorteile für die Schülerinnen und Schüler, die dadurch besseren Unterricht bekommen als auch für die Lehrerinnen und Lehrer, die Rückmeldungen über ihre eigene Wirksamkeit erhalten, was einen wesentlicher Präventivfaktor in Bezug auf Burn-Out-Erkrankungen darstellt.
Mit FeedbackSchule ist für Lehrkräfte ein Perspektivenvergleich möglich zwischen der eignen Sicht auf Unterricht und der Einschätzung der Schülerinnen und Schüler. Oder wie es John Hattie formuliert: „If the teacher‘s lens can be changed to seeing learning through the eyes of students, this would be an excellent beginning.“ (Hattie 2009, S. 252) «
Weitere Hintergrundinformationen in einer
Presse-Information
von FeedbackSchule-
Stell dir vor, du stehst jeden Tag vor einer Klasse die meistens nicht aufpasst und dir keinen Respekt zeigt
Dieser Text stammt aus einem Kommentar eines Lehramtsanwärters auf einen Bericht eines Schülers über seine negativen Erlebnisse aus seiner Schulzeit und die Feststellung, dass es nicht wirklich Sinn macht seinen LehrerInnen einmal die Meinung zu sagen. Wie schön wäre es, wenn erst gar keine solchen Befürchtungen geben müsste.
Wann passiert denn Autoritätsverlust?
Wenn die SchülerInnen gegenüber den LehrerInnen keine Wertschätzung aufbringen können. Die Gründe dafür liegen in der Regel im System. Z.B. Frontalunterricht erreicht erwiesenermaßen nur einen Teil der Klasse – die anderen tanzen irgendwann auf den Tischen. Wieso glauben so viele immer noch, dass der lehrerzentrierte Unterricht funktionieren muss. Er kann – von wenigen Ausnahmen – nicht wirklich gut ankommen. Sonst könnte jeder eine Stadthalle füllen und die BesucherInnen bei Laune halten (Persönlichkeitsautorität, Karma).
In einem Schulsystem, das mit Zwang (Schulpflicht) und Disziplinierungsmaßnahmen (unangekündigte Stegreifaufgaben, Ausfragen vor der Klasse) und mangelhafter Elternmitbestimmungsmöglichkeit regiert, kann es kein besseres Ergebnis geben als: „Ich lerne auf die nächste Prüfung“. Das ist meilenweit von nachhaltiger Wissensvermittlung entfernt!
Aus dem Rezept für das Gelingen: Freude am Lernen. Themen anstelle von Fächern. Keine 45- oder 90-Minuten-Blöcke sondern Tage- und Wochen-Projekte. Kein stundenlanges Stillsitzen. Ohne Notendruck und Beschämung.
Es geht wirklich! Nicht umsonst gibt es Schul- und LehrerInnenpreise. Das Problem ist das System an sich, in dem sich Verantwortliche verstecken können und Bürokratie Innovation und Kreativität erstickt.
Warum wollen (manche) Lehrer wohl keine (Helikopter-) Eltern sehen?
Helikoptereltern (welch ein Begriff!) sind die logische Konsequenz einer gestörten Lehrer-Eltern-Beziehung. Je weniger das Vertrauen und die Wertschätzung, desto größer der elterliche Kontrollanspruch.
Georg Lind
bringt es in seinem Kommentar zu diesem Artikel sehr gut auf den Punkt!
Auf die Persönlichkeit kommt es an, nicht auf die Noten!
Klaus Wenzel (Präsident Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV)) brachte es in einem Interview mit dem Deutschlandfunk einmal mehr auf den Punkt. Deutlicher kann es eigentlich kaum gesagt werden, dass die Persönlichkeitsbildung viel wichtiger ist, als die Bewertung nach den Noten.
Zitat: "...wir müssten uns verabschieden von der Vorstellung, dass Deutsch und Mathematik und die Fremdsprachen, dass das die Hauptfächer sind. Ich glaube, dass inzwischen Kunst, Sport und Musik die wirklichen Hauptfächer geworden sind, damit sich selbstbewusste Persönlichkeiten entwickeln können. Davon sind wir sehr, sehr weit entfernt. Wir sorgen dafür, dass unsere Kinder sich selber als Notenbündel wahrnehmen, also nicht mehr die Persönlichkeit steht im Vordergrund, sondern die Art der Noten, und das wird bis zur zweiten Stelle nach dem Komma gezählt..."
Diese bekannten Persönlichkeiten (Zusammenstellung SPIEGEL ONLINE) haben ihr Studium abgebrochen. "Es wurde trotzdem etwas aus ihnen" ..könnte man sagen. Trotzdem? Vielleicht deshalb?! Ein gutes Beispiel, dass Menschen, denen es gelingt ihre besonderen Neigungen zu erkennen und fort zu entwickeln, viele Chancen und Möglichkeiten im Leben haben.
Wir wünschen und eine Schule, in der exakt das gemacht werden kann: Individuelle und neigungsbezogene Förderung eines jeden einzelnen Kindes.
Medienkompetenz in der Darstellung des Bayerischen Kultusministeriums - ..und eine Gegenrechnung
"Rahmenbedingungen für gute Medienbildung an bayerischen Schulen kontinuierlich verbessert" So die Überschrift einer
Pressemitteilung
des Kultusministeriums. Diese PM erschien nahezu zeitgleich zur Veröffentlichung der ICILS-Studie, die dokumentiert: "Deutsche Schulen stehen bei der Computernutzung im internationalen Vergleich am Ende der Liste".
Einige Zitate aus der Pressemitteilung:
Medienbildung ist eine der großen Bildungsaufgaben der Gegenwart
Experten unterstützen Lehrkräfte bei der Vermittlung von Medienkompetenz
Bayern hat daher die Rahmenbedingungen für gute Medienbildung an den Schulen in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert
Das zeigen die stetige Modernisierung der IT-Ausstattung der Schulen
Schon jetzt nutzen über 34.000 Lehrkräfte und 120.000 Schüler die Angebote von mebis
Diese Grafik zeigt das Ergebnis der ICILS-Studie (Quelle: Zeit-Online)
Wir haben nachgerechnet. Anhand der
Schulstatistik
(Stand 2013,
Quelle
) ergeben sich diese Ergebnisse:
345.000 Rechner für 1.705.257 SchülerInnen plus 114.967 LehrerInnen. Das entspricht einer Abdeckung von 18,9%
120.000 mebis-Nutzer-Schüler*innen = 7,4%
Bayern hat 150 Referenzschulen für Medienbildung. Das sind 2,5% aller Schulen.
120 Medienpädagogisch-informationstechnische Beratungslehrkräfte = Eine(r) auf 958 LehrerInnen.
75.459 Klassen teilen sich 10.000 Whiteboards = 13,25%
441 von 75.459 Klassen sind Laptopklassen = 0,59 %
Die vielfach ausgezeichnete Grund- und Mittelschule: GMS Thalmässing
An der Art, wie Ottmar Misoph über seine Schule, die
GMS Thalmässing
, berichtet, in der er seit 16 Jahren Schulleiter ist, bemerkten wir sofort, dass er ganz selbstverständlich mit Leib und Seele für seine Schüler*innen und sein Kollegium da ist. Sehr bald kristallisierte sich eines der Erfolgsrezepte heraus: Ritualisierung. Wissen unsere Kinder, was wir wann von Ihnen wollen, läuft vieles ganz von selbst. Die Schwächeren bekommen von den Stärkeren geholfen. Und damit sind nicht nur jene Kinder gemeint, die gerade wegen ihrem Handicap diese Schule besuchen. Seit 4 Jahren, also so gut wie von Anfang an, besitzt die Thalmässinger Schule das sogenannte Inklusionsprofil. Dabei wird Inklusion dort schon viel länger gelebt.
Während wir durch die Lernlandschaften geführt werden, begegnen uns Schulkinderkinder auf den Fluren. Eigentlich ja ganz normal. Etwas fällt erst nach einigen Sekunden des Beobachtens auf: Es ist ungewöhnlich ruhig. Nicht, dass die Kinder einen bedrückten oder gar traurigen Eindruck vermitteln, nein, sie verhalten sich wie immer. Wie immer? Ja, so, wie es in einer Schule mit einer Lernlandschaft und selbstverantwortlicher und wertschätzender Lernkultur üblich ist. Die Unterhaltung findet mit gedämpfter Stimme statt, damit die anderen nicht gestört werden. Selbstverständlich toben diese ganz normalen Kinder dann mit voller Lautstärke auf dem sehr weitläufigen und in die Landschaft eingelassenen Pausenhofgelände. Dieses kommt ohne Zaun aus, ist in verschiedene Zonen eingeteilt und in einer ist sogar das Schneeballwerfen gestattet.
Wir bekommen einen Raum gezeigt, in dem einige vermutlich 8. Klässler*innen eigenaktives Lernen praktizieren. Zwanglose Gruppen- oder Einzelarbeit ist zu erkennen. Getreu seiner Devise „bei uns ist jeder Lehrer für alle Kinder zuständig – vor allem, wenn sich diese in den Lernflächen (Flure, Aula und natürlich auch draußen) aufhalten“ wird Herrn Misoph von einer Schülerin mit einer alltäglichen Rückfrage zum Lernstoff angesprochen. Diese Selbstverständlichkeit drückt einen hohen Beziehungsgrad aus. Fast schon familiär. Und das, während wir, eine vom Rektor durch die Schule geführte Gruppe fremder Erwachsener, in der Tür stehen. Überhaupt stehen die Türen normalerweise offen und alle der zahlreichen Besucher der Thalmässinger Volksschule dürfen jederzeit überall hineingehen und sich von der positiven Lernatmosphäre überzeugen.
Zweimal pro Woche helfen Eltern im Unterricht mit. Nicht, weil es nicht genügend motivierte Lehrer*innen gibt, sondern damit die Wissensvermittlung wirklichkeitsnäher erfolgt. Das Einbinden der Eltern stärkt zudem das Wirgefühl in der Schulfamilie und erzeugt gegenseitiges Verständnis.
Das Erfolgsrezept dieser Schule ist so gelungen, dass sie Partnerschule für die Lehrerausbildung der UNI Eichstätt ist. Derzeit entsteht eine Doktorarbeit über das Arbeiten in Freilernzeiten. Das sind jene Phasen, in denen die Schüler und Schülerinnen selbstständig lernen. Hiermit ist nicht etwa das gemeint, was allgemein als Hausaufgabe verstanden wird, nämlich Vertiefen durch Üben – nein, in themensortieren Behältern befindet sich Lernmaterial inklusive Lösungen, welches selbstständig erarbeitet wird.
Wir möchten wissen, wie es gelingt, ein ganzes Kollegium davon zu überzeugen, sich so außergewöhnlichen Konzepten zu bedienen. Auch wie es gelingt, Unterricht hinter Glaswänden und bei offenen Türen abzuhalten ist spannend. Ganz einfach (fast): Herr Misoph ist davon überzeugt, dass nahezu jeder Mitarbeiter stolz darauf ist in einem erfolgreichen Unternehmen mitzuarbeiten. Das motiviert und bringt gute Leistungen. Wir wollen wissen, ob das immer gelingt. Nein, da muss man das Beste daraus machen – zumal wenn sich ein Schulleiter nicht selbst sein Team zusammenstellen kann. Bisher hat er offenbar meisten ausgesprochenes Glück dabei gehabt. Der Erfolg, der innen gelebt wird, wird durch zahlreiche Bewerbungen für Schul- und Innovationspreise nach außen dokumentiert. Der Erhalt der Auszeichnungen bestätigt und beflügelt die gesamte Schulfamilie ihren gelebten Weg weiterzuentwickeln.
Das Lehrerzimmer – neben einer gemütlichen Couch ebenfalls mit den praktischen und extrem flexiblen Dreieckstischen wie in den Schulräumen ausgestattet – vermittelt uns eine angenehme Atmosphäre. Flexibilität wird hier nicht nur in den Lernräumen [2] groß geschrieben und gelebt. So gibt es keine festen Elternsprechstunden mehr. Damit kommt man den unterschiedlichen Arbeitszeiten und Bedürfnissen der Eltern entgegen. Wer nicht in die Schule kommen kann oder möchte, telefoniert oder scheibt eine E-Mail – ganz wie er möchte. Für das Lehrerkollegium gehört gegenseitige Hospitation, offene Klassenzimmertüren – kurzum ganz viel Öffentlichkeit zum Alltag.
Die dreieckigen Tische haben es in sich – oder besser aneinander. Ob lange Tafeln in Biertischbreite oder eine große Runde – jede Form ist je nach Bedarf realisierbar. Besonders für’s schnelle Einrichten einer Arbeitsgruppe oder um mal etwas Allein für sich machen zu können. Einfach den Tisch anheben und wie einen Schubkarren über ein Gelenkrolle verschieben.
Beispiele dazu
finden Sie hier.
Interessant und ergonomisch zugleich. Alle Stühle sind gleich hoch. Wer Elternabende in der Grundschule kennt, weiß leidvoll vom Sitzen auf viel zu kleinen Stühlen zu berichten. Hier nicht. Die Stühle haben höhenverstellbare Querstreben für die Füße. Und damit sitzen die Kleinsten an normal hohen Tischen. Eine der einleuchtenden Begründungen: „Oder würden Sie zuhause einen niedrigeren Esstisch für Ihre Kinder anfertigen lassen? Nein, hier legen Sie ja auch Kissen unter!“ Außerdem gibt es keinen „Adlerblick“ der Lehrer*innen hinunter auf die Schulkinder mehr. Dass das Mobiliar somit quer durch alle Klassen einsetzbar ist muss nicht betont werden. An einer Grund- und Mittelschule besonders wertvoll.
Auf einem Flur hängt das
Ergebnis der Evaluation 2011. Es muss nicht ergänzt werden, denn es spricht für sich selbst!
In einem Klassenzimmer der ersten Klasse bekommen wir einen Einblick wie die Jüngsten Lesen lernen. Beindruckend!
Herr Seefeld, wie uns scheint ein Lehrer mit Herz und Seele, wendet, wie seine Kolleg*innen auch, die von
Hiltraud Prem entwickelte
Leselernmethode
an.
Eine interaktive Wandtafel, laminierte Fotos der Kinder und eine softwaregestützte Leistungsdokumentation fallen sofort ins Auge. Ein paar Klicks und ein Überblick über die ganze Klasse ist zu sehen. Hiermit werden beste Ergebnisse erzielt. Wahrscheinlich weil die Kinder so selbstverständlich und gern damit umgehen.
Der über die ganze Tafelfläche dargestellte Bildschirminhalt kann einfach mit dem Finger bedient werden und bringt spielerisch das Umgehen mit der Technik in das Klassenzimmer. Buchstaben können so einfach nachgemalt werden. Nicht einen Augenblick haben wir den Eindruck, dass die Technik dominiert oder ihr gefolgt werden muss – nein, sie scheint geradezu vollständig integriert. Außerdem gibt es jede Menge Handwerkliches. Z.B. Sandkästen, in die die Buchstaben gemalt werden, sowie eine Wörterdruckmaschine. Die gelernten Wörter können, wie früher an einer Druckmaschine mit Setzkasten, über einen Farbroller auf Papier gebracht werden. Die Freude der Kinder an dieser handwerklichen Herausforderung war spürbar.
Die außergewöhnlichen Leistungen dieser Schule wurde mehrfache mit Preisen
[1] ausgezeichnet. Inzwischen erhält sie regemäßig Besuch. „Meine Schule steht jederzeit offen“, so Herr Misoph. Auch Kultusminister Spaenle nahm die Auszeichnungen mit dem bundesweiten Sonderpreis
„Starke Schule“
, im Juni 2013, zum Anlass und schickte ein
Glückwunschschreiben. Das eigenaktive Lernen wird darin ausdrücklich hervorgehoben. Wir fragen uns, warum das an so vielen anderen Schulen immer noch nicht so praktiziert wird!
Gar nicht als letzter Punkt, aber dennoch hier notiert, weil wir in einem eigenen Beitrag darüber berichten werden: Die Schule nimmt an einem vielversprechend klingenden Test mit Tablet-PC’s, so genannten SkoolPads, teil.
Einzelnachweise
[1] Starke Schule 2014 – i.s.i. Wettbewerb 2006 und 2014 - Jakob Muth-Preis - lernreich 2.0 – Wi – Modus-Schule
[2] Nähere Informationen über das Konzept des flexiblen Klassenzimmer finden Sie
hier.
Stimme des Elternbeirats
..ich habe Ihren Bericht gelesen. Ja.. dem gibt es nicht mehr sehr viel hinzuzufügen.
Ich zitiere mal eine Aussage eines Elternteils: „Unsere Schule ist nicht nur eine Schule der offenen Türen , sondern auch der offenen Herzen.“
Und ich denke , nein vielmehr bin ich davon überzeugt, haben Sie das bei Ihrem Besuch auch feststellen können.
Respekt, Achtsamkeit und Wertschätzung – darauf wird an unserer Schule sehr viel Wert gelegt und auch gelebt. Ob vom Schüler zum Lehrer , als auch vom Lehrer zum Schüler.
Wir Eltern sind genauso ein Teil dieser Schule, wie Schüler und Lehrer. Es ist ein sehr offenes Miteinander. Wir als Eltern haben jederzeit einen Ansprechpartner.
Aber bei aller Offenheit und Transparenz, die an unserer Schule vorhanden ist - es wird die einzelne „Privatsphäre“ eines jeden bewahrt!
Jeder ist ein Bauteil unserer Schule – ob der Busfahrer/in – der Hausmeister – die Putzfrau – die Eltern /Großeltern –die Schüler - die Sekretärin – das Lehrerkollegium oder der Rektor – jeder einzelne trägt zum Erfolg unserer Schule bei.
Jeder ist ein Bauteil - mit seinem Können und seinen Talenten.
Ein persönliches Wort noch zum Abschluss:
Das ist keine Selbstverständlichkeit, sondern harte Arbeit. Arbeit die unseren Kindern zugutekommt und jeder bereit ist zu leisten – jeder so wie er kann und wie es ihm möglich ist.
Schülerin erklärt Lehrer Schule mal emotional
Strafarbeit
Ich weiß, Hr. ……, für Sie ist es eher eine „Zusatzaufgabe“, aber jeder weiß, es ist eine Strafarbeit. Und wie gesagt, sie ist unnötig, weil wir nicht geschwätzt haben. Da Sie mir immer noch nicht gesagt haben, über was ich jetzt schreiben soll, will ich Ihnen den Begriff `Schule` mal „emotional“ erklären und Sie über die Missstände der heutigen Gesellschaft und der Schule informieren.
Schule
Die Schule; Genitiv: der Schule
Plural: die Schulen
1. Anstalt, in der Kinder und Jugendliche gegen ihren Willen durch planmäßige Wissensbulimie gezwungen werden, sinnloses Wissen in sich hinein zu fressen um es dann auf Kommando wieder auszukotzen.
(siehe auch: Folter, Gefängnis, Persönlichkeitsbrechung, Potentialvergewaltigung, Entmutigung)
2. Gefühle die oft mit Schule verbunden sind
Angst, Hass, Verzweiflung, Wut
......weiterlesen
Bayern im Vergleich: Gemeinschaftschulen in Deutschland
Im bundesweiten Vergleich wird deutlich, dass sich allein Bayern ausschließlich ein gegliedertes Schulsystem leistet. Wer sehen möchte, was sich z.B. das Bundesland Baden Württemberg unter seinen Gemeinschaftsschulen vorstellt, der hat
bei diesem Video
Gelegenheit dazu (25 Minuten).
Brandbrief einer Mutter an das Kultusministerium
Den Brandbrief einer Mutter
an das bayerische Kultusministerium zu "Unterrichtsausfall, Kurzstunden, Lehrerkonferenzen in der Schulzeit, zuwenig Sport und Musik – das sind alltägliche Probleme an Bayerns Schulen,
beantwortete Herr Spaenle wie folgt:
„Beobachtungen von Eltern aus dem Schulalltag ihrer Kinder sind für mich wichtige und hilfreiche Rückmeldungen für meine tägliche Arbeit und die aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schulverwaltung. Die Sorgen und Nöte der Eltern nehme ich sehr ernst..."
Helfen Sie mit und informieren Herrn Spaenle und seine MitarbeiterInnen über die Umstände an unseren Schulen aus erster Hand.
Bitte schicken Sie uns Ihre Erfahrungen mit z.B. Kurzstunden und Unterrichtsausfall.
Einfach per E-Mail, gern auch in Kurzform.
Die 10 pädagogischen Irrtümer des bayerischen Schulsystems
Das Magazin
"Schule & Wir"
erscheint drei- bis fünfmal im Jahr und wird an alle Eltern in Bayern kostenlos mit einer Auflage von 1,38 Millionen Exemplaren über die Schulen verteilt. Die Zeitschrift wurde 1973 vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus gegründet.
In der Ausgabe 1/2014 erschien der Artikel "Die 10 populärsten Irrtümer der Pädagogik
(Auszug aus dem Magazin)
- wie Kinder erfolgreich lernen und was in die pädagogische Mottenkiste gehört"
Aktion gute Schule nimmt wie folgt Stellung zu diesen Thesen. (Ausarbeitung von
Alexandra Lux
, Lerncoach und Montessoripädagogin.
»Als erfahrene Montessori-Pädagogin und LernCoach maße ich mir sowohl eine andere Sichtweise an, als auch weitergehendes Wissen, als die vom Autor hier sehr einseitig angelegte Darstellung, die wahrscheinlich auf der Kurzzusammenfassung der Hattie-Studie aufbaut.
Es beginnt schon mit dem Einleitungabschnitt. Hier werden zwar keine Namen genannt, doch jeder, der sich in der aktuellen kritischen Diskussion auskennt, weiß sofort, wer hier als Ammenmärchenerzähler abgestempelt wird!«
Niemand wird behaupten, dass ein
differenzierter Unterricht ausschließlich die unterschiedlichen Lerntypen im
Auge haben sollte. So hat der Unterricht zum Beispiel auch einem
unterschiedlichen Lerntempo oder einem unterschiedlichen soziokulturellen
Kontext Rechnung zu tragen. Unumstritten aber ist, dass sich die Lernergebnisse
durch einen differenzierten Unterricht verbessern und dass ein Lernen im
Gleichschritt der Vielfalt im Klassenzimmer in keiner Weise gerecht wird.
Irrtum 2:
Schon ein Blick in die Ergebnisse der
PISA-Studie zeigt: Länder, in denen die Schüler länger gemeinsam lernen,
schneiden hier deutlich besser ab als in Deutschland oder Österreich. Zum
Erfolg einer Schulart gehört sicherlich auch, inwieweit sie die
Chancengerechtigkeit zu verbessern vermag. Und hier sind integrierte
Schulformen dem mehrgliedrigen Schulwesen eindeutig überlegen. Das lässt sich
an sämtlichen vorliegenden Studien nachweisen. Die These von der Überlegenheit
des dreigliedrigen Schulwesens ist deshalb völlig ungerechtfertigt und sollte
auch in einer Zeitschrift des Kultusministeriums nicht länger aufrecht erhalten
werden.
Irrtum 3:
Diese These stellt sogar für Bayerische
Verhältnisse einen Rückschritt dar: Eigentlich hat man auch hierzulande längst
eingesehen, dass offene Lern- und Arbeitsformen dem herkömmlichen
Frontalunterricht überlegen sind. Jetzt soll dieses minimale Zugeständnis
offensichtlich wieder zurück genommen werden und die tradierte Paukschule
wieder auferstehen. Dabei gilt in der Unterrichtsforschung doch längst die
Faustregel: 20% von dem, was ein Schüler liest oder hört, bleibt ihm im
Gedächtnis – aber 80% von dem, was er aktiv erlebt. Deshalb ist jedes
eigenverantwortliche Arbeiten dem herkömmlichen Frontalunterricht überlegen.
Irrtum 4:
Die These, wonach der erfahrene Lehrer
immer der bessere sei, ist so albern, dass sie noch niemand aufgestellt hat. Da
erübrigt sich eigentlich jeder Kommentar. Richtig ist aber auch: Die Partei,
die am längsten an der Macht ist, macht noch lange nicht die beste
Bildungspolitik. Und dafür gibt es ganz konkrete Beispiele.
Irrtum 5:
Seit den Forschungen von Ingenkamp in den 70er Jahren ist anerkannt, dass Noten
ihren eigentlichen Zweck nicht erfüllen: Den Leistungsstand objektiv und
aussagefähig abzubilden. Sie lassen also kein Urteil darüber zu, wo ein Schüler
im Vergleich zu seinen Mitschülern steht. Noch wichtiger aber wäre eine
Rückmeldung darüber, wie sich ein Schüler weiter entwickelt und welche
Lernfortschritte er gemacht hat. Das aber lässt sich mit Ziffernnoten nicht
einmal im Ansatz darstellen. Dafür beschädigen die unseligen Ziffernnoten viele
Schüler, die darin ein Urteil über ihre Persönlichkeit sehen und sich dadurch
zurück gesetzt und abgewertet fühlen. In anderen Bundesländern – wie in
Schleswig-Holstein – arbeitet man deshalb am Projekt einer Schule ohne Noten.
Hier droht Bayern aufgrund falscher Grundannahmen (s.o.) wieder einmal
abgehängt zu werden.
Irrtum 6:
Der Glaube daran, dass das Zusammenleben
von Menschen ganz ohne Normen und Regeln funktionieren könne, ist tatsächlich
ein Irrtum. Nur, dass diesen Unsinn bisher niemand ernsthaft behauptet hat. So
gab es auch in der Reformschule von Summerhill solche Regeln für das
Zusammenleben der Schulgemeinschaft. Entscheidend bleibt allerdings, wie solche
Regeln zustande kommen. Hier ist es der Ehrgeiz der Bayerischen Kultusbürokratie,
den Schulen möglichst viele solcher Regeln aufzudrücken und damit einen
Verhaltensdiskurs im Klassenzimmer gar nicht erst zuzulassen. Damit wird den
Schülern die Möglichkeit genommen, sich selber Regeln zu geben und damit die
Balance zwischen Freiheit und Norm selber auszuloten.
Irrtum 7:
Diese Irreführung hat offensichtlich
Methode: Man greift sich einige (tatsächlich fragwürdige) pädagogische Trends
heraus, um so die „alternativen Methoden“ insgesamt zu diskreditieren. Kein
Protagonist reformpädagogischer Ansätze hat aber jemals behauptet, Lernen müsse
grundsätzlich Spaß machen und sei niemals mit Anstrengung verbunden. Im
Gegenteil: Maria Montessori z.B. beschreibt ausdrücklich, mit welchem Ernst,
mit welcher Konzentration und mit welcher Ausdauer die Kinder bei der Sache
sind, wenn sie sich einer selbst gestellten Aufgabe stellen. Allerdings hat uns
die Hirnforschung auch gelehrt, dass jede Angst die Lernfreude schmälert und
die Lernleistung mindert. Eine Schule, deren wichtigste Motivation die Angst
vor dem schulischen Scheitern ist, wirkt sich deshalb negativ auf die
Leistungen der Schüler aus. Deshalb sollte sich Bayern nicht länger damit
rühmen, die meisten Sitzenbleiber hervorzubringen und als letztes Bundesland
den Übertritt auf eine weiterführende Schule von oben her zu reglementieren.
Irrtum 8:
Diese Widerlegung eines angeblichen
Irrtums entlarvt sich selbst: Einerseits wird einem guten Lehrer bescheinigt,
„stets die Methode und das Medium einzusetzen, die ihm am geeignetsten
erscheinen.“ Im Text ist dann aber nur von „Tafel und Kreide“ die Rede.
Offensichtlich beschränkt sich das Methodenrepertoire des guten Pädagogen nach
Einschätzung der Verfasser auf Lehrervortrag und Tafelbild. Sogar in Bayern
aber haben die Lehrkräfte begriffen, dass es neben Computer und Kreidestaub auch
noch andere methodische Alternativen gibt – auch wenn sich diese noch nicht bis
zum Kultusministerium herumgesprochen haben.
Irrtum 9:
Die Sorge der Verfasser ist völlig
unbegründet: Niemand muss Angst haben, dass die Schulkinder in Bayern zu oft
gelobt werden. Im Gegenteil: Bei der Bewertung von Schülerleistungen wird hier
ausschließlich nach dem defizitorientierten Ansatz vorgegangen: Die Note
richtet sich jeweils nach der Zahl der Fehler – und nicht nach der Summe der
richtig beantworteten Aufgaben. Im Mittelpunkt steht also immer das, was ein
Schüler falsch gemacht hat oder was er nicht kann. Dieser Grundansatz
beschädigt das Selbstwertgefühl junger Menschen und belastet ihre Freude am
Lernen.
Irrtum 10:
In fast allen Ländern Europas ist das
Sitzenbleiben aus pädagogischen Gründen längst abgeschafft. Und die meisten
Bundesländer sind gerade dabei, die berüchtigte „Ehrenrunde“ durch gezielte
Fördermaßnahmen zu ersetzen. Schon die Autoren der ersten PISA-Studie hatten
erkannt, dass das Sitzenbleiben keinen Sinn macht: Wer das Klassenziel nicht
erreicht, hat in einzelnen Fächern über viele Schuljahre hin erhebliche
Defizite aufgebaut, die sich durch die Wiederholung einer einzigen
Jahrgangsstufe nicht abtragen lassen. Deshalb finden sich die Sitzenbleiber nach
den Aussagen der PISA-Studie spätestens nach zwei Schuljahren im letzten
Leistungsdrittel wieder. Das hängt sicherlich damit zusammen, dass die
betroffenen Schüler aus ihren sozialen Zusammenhängen herausgerissen werden und
damit in ein ganz tiefes Loch fallen – was ihre Motivation zusätzlich belastet.
Mit der Konstruktion des Intensivierungsjahres an den Gymnasien hat Bayern
inzwischen eingestanden, dass die Förderung in einzelnen Fächern mehr Sinn
macht als das pauschale Wiederholen des gesamten Jahrgangsstoffs.
Unser Fazit: Anstatt diese Thesen zu verbreiten, wünschen wir uns vom Kultusministerium einen offenen und konstruktiven Umgang mit den Anliegen und Erfahrungen der sogenannten Reformpädagogen sowie einem ehrlichen und offenen Austausch mit den Eltern. Somit könnte im Interesse der Kinder und auch der Lehrer viel Druck aus den Schulen genommen werden.
Ein fortwährendes Behaupten, wir hätten ja längst eines der besten Schulsysteme im Land oder gar im europäischen Vergleich, bringt uns dagegen nicht weiter.
Punkt 3, "Frontalunterricht ist schlecht" stellt einen krassen Widerspruch zu jenen Schulen dar, die mit z.B. dem deutschen Schulpreis ausgezeichnet wurden. Außerdem passen diese Behauptungen nicht zu den Entwicklungen der Lernhauskonzepte.
Die Landeshauptstadt München wird alle zukünftigen Schulneubauten und größeren Renovierungen unter den Vorgaben des "Münchener Lernhauskonzeptes" durchführen. Hier sind architektonisch die Voraussetzungen geschaffen, möglichst keinen Frontalunterricht mehr durchzuführen.
Willy-Brandt-Gesamtschule "eine Schule der besonderen Art"
Wir besuchten die Willy-Brandt-Gesamtschule in München. Auf der Internetseite des bayerischen Kultusministeriums ist diese Schule unter der Bezeichnung "Schulen besonderer Art" eingereiht. Wir meinen dass das in vollem Umfang zutrifft. Das, was Cornelia Folger (Rektorin) dort mit Ihrem Kollegium auf die Beine stellt ist außergewöhnlich. Eine Schule, gelegen in einem Stadtteil mit einem hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund, hat sich erfolgreich auf den Weg gemacht und stellte ihr pädagogisches Konzept um.
Man kann es förmlich spüren, wie groß das innere Feuer der Begeisterung ist, wenn Eddy Arndt, SOL-Beauftragter (Selbst Organisiertes Lernen) darüber spricht, wir er sich einen guten Unterricht vorstellt.
Nicht nur die die KollegInnen, auch die Eltern tun sich zunächst schwer, sich mit dieser, für viele neuen und doch so verblüffend wirkungsvollen Unterrichtsform zu befassen. Die SchülerInnen entscheiden selber, was sie wann wie lernen? Vermutlich muss das jeder erst einmal ein Stück weit selbst erleben dürfen, damit der Gewinn, der für alle Beteiligten daraus entsteht, wirklich greifbar wird. Sicher liegt es zum Großteil daran, dass wir fast alle durch das bisherige Schulsystem konditioniert sind. Irgendwie hat es ja meist auch geklappt.
"Wir wissen nichts besser, wir wissen nur mehr als unsere SchülerInnen." Vielleicht entspringt dieser Grundhaltung jene so wichtige Maxime, die immer wieder herauszuhören ist: Wertschätzung. Was sich so einfach anhört, erleichtern ihm den Umgang mit den SchülerInnen enorm. In einer Präsentation beschreibt er es ein Stück weit genauer >Wertschätzende Haltung und Interaktion<. Diese Grundhaltung trägt bald Früchte. "Heute brauche ich in der Klasse so gut wie keine Regeln mehr, die Schüler entwischen mir nicht mehr, denn sie möchten die Beziehung zwischen uns nicht gefährden".
Natürlich gehört noch einiges mehr dazu, damit SOL gelingen kann. Zum Beispiel ein transparenter und motivierende Unterrichtsleitfaden. Kombiniert mit Bildern oder Filmmaterial zeigt auf, wo sich das Jahrgangs oder Etappenziel befindet. Hier kann stets abgelesen werden, wo die Klasse sich derzeit befindet - oder besser befinden sollte. Genau, sollte! Jeder lernt in seinem Tempo. Kaum Frontalunterricht, bestenfalls zur Impulsgebung. Anschließend wird mit persönlichen Kann-Listen gearbeitet. Dadurch wird der Lernfortschritt transparent. Arndt kann bei jedem sehen, wie sich das persönliche Lern-Punkte-Konto entwickelt. Genauso so wichtig: Die SchülerInnen haben es damit ebenfalls stets vor Augen.
Der Begriff "Kann-Liste" beinhaltet zwei wichtige Aspekte. Was kann ich schon und was kann ich noch tun. Können, nicht müssen. Kein Druck zum Lernen, Freiwilligkeit. Die SchülerInnen setzen sich persönliche Ziele, planen ihre Lerneinheiten und Pausen selbst. Wer sich zu viel Pause genehmigt, merkt das an seinem Punktekonto. Die Erkenntnis ist ebenso simpel wie wirkungsvoll - es funktioniert.
Nun ist die Willy-Brandt-Gesamtschule ja eine integrierte Schule die zum Qualifizierenden Hauptschulabschluss, der mittleren Reife und dem Abitur führt. Dort wo sich bisher Leistungsgruppen befanden, sind heute die einzelnen Aufgaben nach den verschiedenen Schwierigkeitsgraden gekennzeichnet. Der Hauptschüler beispielsweise erkennt, welche Anforderungen an einen Realschüler gestellt sind und kann sich somit ganz fließend in die Realschule lernen. Das fördert die Selbsteinschätzung und Motivation. Es gibt keine Trennung, gemeinsames Lernen ist Wirklichkeit. Und genau dieses gemeinsames Lernen bringt viel Positives mit sich. Drei Jahrgangsstufen - 5/6/7 haben über den Unterrichtsstoff permanent Kontakt zu einander, so zumindest ein Etappenziel von Arndt, denn das sollte noch besser funktionieren als bisher. Die räumliche Trennung und auch alte Gewohnheiten stehen noch etwas im Weg ....
Wer anderen hilft oder selber Hilfe in Anspruch nimmt, füllt sein Punktekonto auf. Dafür gibt es in den Lernateliers einen Marktplatz für Helfer und Hilfe Suchende. Benötigt jemand Hilfe, begibt er sich an den Helfertisch oder pinnt seine Annonce an das schwarze Brett. Man muss nicht lange warten bis Unterstützung eintrifft. Das Punktekonto beider wird dadurch angereichert. Ein Ansporn zum Helfen und sich helfen lassen, eine hervorragende Möglichkeit zur Ausprägung der Sozialkompetenz.
Neue Lernabschnitte, die in Themen verfasst sind werden den SchülerInnen zunächst vorgestellt. Anschließend reflektieren kleine Teams das Thema und präsentieren es sich gegenseitig. Eine persönliche Zeitbedarfsplanung rundet den Start in die Lerneinheit dann ab. Die hohe Selbstständigkeit seiner SchülerInnen liefert Arndt den Freiraum dafür, sich individuell dort einzubringen, wo seine Hilfe benötigt wird. Wer sein Pensum selbstständig schafft, braucht dabei keine weitere Betreuung. Auch stehen die anderen SchülerInnen zur Mithilfe parat.
Wohl der gravierendste Unterschied zum Einheitsunterricht, in dem die LehrerInnen vorgeben, dass alle gleichzeitig das selbe zu lernen haben. Hierbei eine Horde von Heranwachsenden permanent zur Aufmerksamkeit zu motivieren kostet garantiert mehr Kraft als SOL. Hier bleibt nicht selten der Einzelne auf der Strecke und viele LehrerInnen gleich mit dazu. Arndt hat für jedes Kind die Zeit, die es braucht und jede Menge kleine HilfslehrerInnen, pro Klasse so an die 25 Stück.
Heute wünscht Arndt sich noch einen Gruppenraum für die neu entstandenen Lernhäuser, am besten einen, in dem sich die LehrerInnen und die SchülerInnen treffen können. Selbstverständlich sind bei diesem pädagogischem Konzept auch die Reflektion und die pädagogische Unterstützung unter den Lehrern beinhaltet. Das dient nicht nur der persönlichen Fortentwicklung, es festigt auch die Gemeinschaft - so wie bei den SchülerInnen halt auch.
Wir wünschen uns noch viele Schulen, in denen mit der nötigen Portion Wertschätzung das pädagogische Konzept aufgewertet wird.
Eines dabei ist sicher: Wer Wertschätzung erfahren möchte, erhält sie am ehesten, wenn er sie selber lebt.
(Dieser Bericht resultiert aus unserem Besuch vom 26.11.2013)
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Am 17.02.2014 traf sich Aktion gute Schule mit dem Elternbeirat. Dieser steht absolut positiv gegenüber dieser Entwicklung. Selbstverständlich waren Schwierigkeiten bei der SOL-Einführung zu verzeichnen, aber die Erfolge stehen eindeutig dafür.
Selbst wenn derzeit noch nicht in allen Fächern das selbstorganisierte Lernen praktiziert werden kann, alle der Elternbeiratsmitglieder stehen für eine klare Befürwortung. Ein weiterer Vorteil wird darin gesehen, dass die Hausaufgaben weitgehend wegfallen konnten.
Besonders positiv erlebt wird auch die Steigerung des Klassenzusammenhalts durch das praktizierte gegenseitige Helfen (Helfertisch-Konzept).
Ein Elternteil berichtete, dass das Kind nach dem Wechsel von einer Grundschule auf die WBG geradezu aufblühte. Das wurde dem deutlich verminderten Druck im alltäglichen Unterricht zugeschrieben.
Zum unserem Treffe waren auch SchülervertreterInnen anwesend. Diese berichteten, dass sie die Einführung durchaus als gewöhnungsbedürftig erlebten. Trotzdem möchten auch sie nicht mehr zu den vorherigen Unterrichtsstrukturen zurückkehren.
Eines ist für die SchülerInnen auch sehr schnell klar geworden: In 45-Minuten-Einheiten kann ohnehin kaum etwas vernünftig gelernt werden - es werden mindestens 90-Minuten-Takte benötigt.
Österreichisches Bildungsministerium empfiehlt den Film alphabet für seine SchülerInnen
Das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur in Österreich hat den Film alphabet als so wertvoll für schulische Belange eingestuft, dass er den Schulen zur Ansicht empfohlen wird.
Eine derartige Einstellung hat uns sehr gefreut und überrascht zugleich. Geht doch Erwin Wagenhofer in seinem Film eindeutig auf die Unzulänglichkeiten des PISA-getriebene Schulsystems mit seinen Auswirkungen auf die Gesellschaft ein. Wir wünschen uns für Bayern und die anderen deutschen Bundesländer eine ebenso offene Haltung!
Die Ungerechtigkeit in unserem Schulsystem
Eine deutliche Darstellung wie abhängig die Schulbildung vom Elternhaus ist. Argumente, wie "wer nicht lernen will, lernt auch nicht", erscheinen plausibel, passen jedoch nur zum derzeitigen selektiven und nicht individuell fördernden Bildungssystem. Kümmern wir uns um alle Kinder gleichermaßen, haben alle auch die gleiche Chance. Scheitere ich allein schon daran, dass die Eltern nicht bei den Hausaufgaben helfen können, wird das Ausmaß des Mangels richtig deutlich.
Die Jugendstudie für Kempten
Die Stadt Kempten führte eine Umfangreiche Studie durch, in der junge Menschen zwischen 18 und 34 Jahren befragt wurden. Selbstverständlich wurde dabei das Thema Bildung gründlich beleuchtet. Die Resultate decken sich mit unseren Erfahrungen und unterstreichen unsere Forderungen einmal mehr.
Hier eine kurze Zusammenfassung der wesentlichen Aussagen:
Die Sonderstellung des bayerischen Bildungssystems innerhalb Deutschlands wird „arrogant“ und als nicht einheitlich beschrieben.
Das bayernweite, dreigliedrige Schulsystem wird sehr kritisch gesehen. Das G9 soll wieder eingeführt werden.
Unbedingt: Lehrplanveränderung. Die Lehrinhalte werden als falsches Wissen empfunden. Mehr Praxisbezug soll auf das Leben vorbereiten.
Enormen Leistungs- und Notendruck abschaffen.
Fachliche Kompetenz der Lehrkräfte aufbessern.
Mehr Mitbestimmung an ihrer Schule und als Menschen ernstgenommen werden.
Methoden des Lernens sollten sich verändern: Weg vom Frontalunterricht, individuelle Fähigkeiten fördern, ganzheitliches Lernen. Dem Einzelnen mehr Entwicklungszeit geben, selbständiges Arbeiten befördern, Gruppenangebote und –arbeiten anbieten, Bewertungssystem verändern.
Eine wichtige Aussage:
"In Zusammenhang mit dem Leistungsdruck, den die Schüler immer wieder in der Studie beschreiben, erkennen wir hier das offensichtlich bewusste Verbreiten von Angststimmung seitens der Schule.
Denn sobald die jungen Deutschen älter werden und realistische Bilder vom Beruf bekommen, geht der Wert drastisch nach unten."
...eine Grafik zu dieser Aussage
Originalton eines jungen Menschen: „Den Kindern nicht den Spaß am Lernen nehmen, keine Abhängigkeit des Abschlusses von sozialer und globaler Herkunft.."
Sinkende Schulleistungen durch frühe Trennung der Schüler
Mit der Einführung der sechsstufigen Realschule (2000) in Bayern, wurde das Eintrittsalter für die Real- und Haupt/Mittelschüler um zwei Jahre heruntergesetzt. Die Kinder werden somit bereits nach der 4. anstelle der 6. Jahrgangsstufe selektiert.
Das CESifo GmbH (ifo Institut) bescheinigt dieser Maßnahme eine Verschlechterung der Leseleistung und den Rückgang leistungsstarker Schüler. Für uns ein weiterer Nachweis, dass endlich auf die frühe, besser noch vollständig auf eine Selektion mit den heutigen Mittel, verzichtet werden muss.
Sieht so der Schulalltag Ihres Kindes aus (5 bis 11 Jahre)?
Kinderschule Bremen, vergleichen Sie mal den Tagesablauf mit dem, den Ihre Kinder haben. Warum geht das nicht in allen Schulen, wenn es dort schon funktioniert? ..seit 30 Jahren übrigens. Was hält die Verantwortlichen ab, sich ein solches Konzept zum Vorbild zu nehmen? Es bringt offensichtlich hervorragende Erfolge.
Die Thematisierung der unterschiedlichen Kulturen wird hier z.B. als wichtiger Bestandteil des Schullebens betrachtet. In diese Schule befinden sich ca. 20% Kinder aus binationalen Familien.
Schulnoten halten nicht, was sie versprechen
Einen sehr interessanter Artikel über den Stellenwert der Schulnoten in unseren Köpfen und in der Praxis. Es muss nicht das so weitergemacht werden, was schon
immer schon war - noch dazu wenn es widerlegt ist. Lassen Sie uns dieses Thema vernünftig diskutieren und den Verantwortlichen nahelegen, sich mit den
Erkenntnissen der Spezialisten auseinanderzusetzen.
"Wir wissen seit vielen Jahren, dass Noten weder besonders objektiv sind noch die oft angeführte Vergleichbarkeit bieten."
(Hans Brügelmann, deutscher Grundschulpädagoge und Schriftsprachdidaktiker)
Bayerisches Kultusministerium befürwortet
das Unterrichten in Lernlandschaften. Als wir das Albrecht-Ernst-Gymnasium in Oettingen besuchten (hier unser Bericht), waren wir begeistert, was alles möglich ist, wenn sich Schulleitung und Lehrer fortschrittliche Gedanken über das pädagogische Konzept anstellen und dementsprechend handeln. Überzeugen Sie sich selbst, dass auch das Bayerische Kultusministerium sich nicht nur lobend über diese Erfolge äußert, sondern ausdrücklich zur Nachahmung anregt (hier ein entsprechendes Schreiben).
Alle, die an der positiven Weiterentwicklung des Schulprofils "der eignen Schule" interessiert sind, mögen doch bitte dieses Schreiben als Ermutigung und Startsignal bewerten, noch vorhandene alte Zöpfe baldmöglichst abzuschneiden - es gibt so vieles zu tun. Im Interesse aller Kinder und unserer Lehrer dürfen wir nicht länger damit warten.
Schreiben des KM
(Mit freundlicher Genehmigung von Claudia Langer (OstD, Schulleitung AEG) und Walter Gremm (Mdgt, KM Abt. VI Gymnasien))
Die Zukunft erfolgreich gestalten
Mit dieser Zusammenfassung möchte ich die Evangelische Schule Berlin Zentrum vorstellen, so wie es die Schulleiterin Margret Rasfeld und ihre beiden Schülerinnen beim Vortrag in der Montessorischule Biberkor getan haben. Ich, wie auch zahlreiche auszeichnende Jurys, empfinde diese Schule als eine der besten Schulen des Landes, weshalb mein Text zwar lang geworden ist, aber noch lange nicht alle Qualitäten dieser Schule umfasst.
Welche Kompetenzen brauchen die SchülerInnen* von morgen?
(* Aus Gründen der Einfachheit wird im Folgenden auf Gendern verzichtet)
Seit 2007 ist Margret Rasfeld Schulleiterin der Evangelischen Schule Berlin Zentrum, davor leitete sie eine ebenfalls "ausgezeichnete" Gesamtschule in Essen und entwickelte diese Schule essentiell weiter. Frau Rasfeld stellte sich, als sie nach Berlin kam und die neu gegründete Gemeinschaftsschule anfing zu leiten, die Frage, was Schüler von heute können sollten:
lernen, wie man Wissen erwirbt,
lernen, zusammen in einer Gemeinschaft zu leben, mit vielen verschiedenen Menschen unterschiedlichen Alters, Charakters,...
lernen zu handeln,
..denn Wissen hätten wir Deutschland genug, es gäbe ein Handlungsdefizit bei uns, ein Umsetzungsdefizit! Wichtige Impulsworte sind für sie "Verständigung und Verantwortung".
Außerdem müssen Lehrer Schatzsucher sein, sie sollen die Potenziale der Schüler entdecken und sie in ihren Stärken fördern.
In unserer Gesellschaft wird `competition` immer als Wettbewerb verstanden, jeder gegen jeden. Stattdessen ginge es darum, sich auf eine gemeinsame Suche von Lösungen zu begeben. Das Zeitalter der Einzelkämpfer ist vorbei, es wurde alles, was alleine entwickelt werden konnte, in der Wissenschaft erforscht, nun können nur noch gemeinsam, mit vielen kreativen Köpfen Lösungen gefunden werden.
Puschkin schrieb einmal: "Wie still wäre es in einem Wald, wenn nur die begabtesten Vögel sängen." Heterogenität ist normal und eigentlich überall gewünscht, jeder strebt nach größtmöglicher Individualität. Daher ist eine Gemeinschaftsschule genau das richtige, sie spiegelt unsere Gesellschaft optimal wieder und bereitet daher auf das Leben und die Arbeitswelt vor!
Außerdem hat sich diese Gemeinschaftsschule das Attribut Agenda-Schule gegeben, sie engagiert sich dafür, die in der UNO entwickelte Agenda 21, umzusetzen. Frau Rasfeld stellt immer wieder die Frage, in welcher Welt wir leben wollen: In einer Welt, die die Erde ausbeutet, in der sich Gesellschaften in arm und reich spalten, Gemeinwohl- und Demokratiegedanken und Empathie verloren gehen?
Was brauchen Schüler in unserer Gesellschaft und Welt, fragte Frau Rasfeld ihre Schülerinnen an diesem Abend, diese antworteten folgendes:
Träume und Visionen, Selbstwirksamkeit, Mut, Risikobereitschaft, verrückte Ideen, Selbstbewusstsein; man sollte wissen, welche Begabungen und Talente man in sich trägt, man sollte Ziele konsequent verfolgen und wissen, dass man durch Fehler am meisten lernt! Außerdem den Mut, andere um Hilfe zu bitten und sich selbst zu organisieren und selbsttätig zu arbeiten.
Dass es keinen festen, angeborenen Intelligenzquotient gibt, wurde schon lange herausgefunden, also Schluss mit der Etikettierung hoch- oder niedrigbegabt. Lassen wir die Schüler einfach gemeinsam leben und lernen und wer welche Talente in sich trägt, wird sich zeigen!
Dass das WIR so wichtig ist in der Evangelischen Schule Berlin Zentrum zeigt sich dadurch, dass keine äußere Differenzierung von der 1. bis zur 10.Klasse erfolgt, die Jahrgangsstufenmischung in einer Klasse erstreckt sich meist über drei Jahrgänge. Dadurch ist es möglich, dass man als Schüler erst einen gleichaltrigen Schüler fragt, dann einen älteren und schließlich den/ die LehrerIn.
Es gibt eine Partnergrundschule, die ähnliche Ziele wie diese Schule verfolgt, welche die Schüler bis zur 6. Klasse beherbergt.
Gängiger Frontalunterricht wurde durch Arbeit in Lernbüros ersetzt, es gibt Lernbüros für jedes Fach mit Fachlehrern, dort verbringen die Schüler 10 Stunden pro Woche als Schulgemeinschaft, also klassengemischt. Das Material für die Lernbüros haben die Fachlehrer gemeinsam entwickelt, sie sind ja die Experten. Der Lehrplan ist dort unterteilt in einzelne Themengebiete, z.B. Bruchrechnen, um den Lehrplan vollständig abzudecken. Wann welcher Schüler im Laufe seiner Schullaufbahn was bearbeitet, ist völlig unterschiedlich, man hat ja auch unterschiedliche Vorlieben. Z.B. kann man zur selben Zeit in Mathe im Stoff schon sehr weit sein, in Deutsch dafür weiter hinten.
Noten gibt es nicht, sie fördern Konkurrenz und Vergleich, welcher völlig unnötig ist! Weshalb muss ich bitte schön wissen, wie weit der Schüler neben mir ist, ob er besser oder schlechter ist?? In Deutschland wohl hauptsächlich zur Selektion, "Erbsensortieranlage" nennt Professor Gerald Hüther das gerne. Es geht aber darum seine eigenen Lernerfolge und Entwicklung zu sehen und zu beurteilen!
Wenn ein Schüler einen Themenbereich abgeschlossen hat und sich sicher fühlt, gibt er sein Heft, in dem alles steht, was er dazu geleistet hat, seinem Lehrer. Zusätzlich schreibt er einen Test darüber. Die Beurteilung von beidem erfolgt in einem persönlichen Text im Heft. So kann auch Beziehung und Wertschätzung entstehen. Die meisten Schüler in Deutschland bekommen gerade mal eine Ziffer als Rückmeldung, das ist das Niedrigste, was man überhaupt an Rückmeldung geben kann, schimpft Frau Rasfeld. Eine Beziehungs- und Wertschätzungskultur der Lehrer mit den Schülern ist eines der Herzstücke der Gemeinschaftsschule.
Der Lehrer, hier Tutor genannt, führt am Ende jeder Woche mit seinen Schülern ein einzelnes Tutorgespräch, dafür wird von der Schulleitung viel Zeit eingeräumt. Dabei wird besprochen, was die Schüler in der kommenden Woche arbeiten, wie sie zur Zeit voran kommen und wie es ihnen geht, was gerade zuhause oder bei Projektarbeiten los ist. Die Dokumentation über alles findet im Logbuch des Schülers statt.
Neben der Freien Lernzeit jeden Morgen stehen z.B. noch Klassen- und Schulrat und Projektunterricht auf dem Stundenplan. Grundsätzlich geht die Schule bis circa 15.30 Uhr. Vier Unterrichtsstunden am Stück, einmal pro Woche, arbeiten die Schüler an einem Projekt, das etwas bewirkt, also umgesetzt wird. Dabei kooperiert die Schule mit zahlreichen Partnern in Berlin, die die Hilfe und Kreativität der Schüler super gebrauchen können.
Ein weiteres Gemeinschaftselement der Schule, die Schulversammlung, findet jeden Freitag statt, es nehmen alle Schüler und Lehrer teil, eine Klasse bereitet jeweils die Moderation und musikalische Umrandung vor. Dabei wird jede Woche ein neues Lied vorbereitet und gesungen; eine der Schülerinnen erzählte gänsehaut-fühlend wie es sei, wenn mehrere hundert Schüler "We are the World" singen.
Außerdem werden Geburtstage besungen und es können Schüler wie Lehrer in der "Lobe" gelobt werden, für was auch immer sie diese Woche Besonderes geschafft haben. Die Schüler lernen dabei auch vor einer großen Gruppe zu sprechen, ohne Angst zu haben. Im Programmpunkt "Speed your Mind" werden Termine und Beschwerden vorgebracht.
Die für Frau Rasfeld wichtigsten Fächer ihrer Schule sind "Verantwortung" und "Herausforderung". Bei der Verantwortung geht es darum, den Schülern etwas zuzutrauen; sie lesen z.B. einmal pro Woche im Altenheim vor, geben Computerkurse für Rentner, reinigen Spielplätze von Müll, geben in der Grundschule in Kooperation mit der Regelschullehrerin Nachhilfe, leiten Gruppen in Sportvereinen oder werden Sprachbotschafter und sind dadurch "Tutoren" von Kindern, die noch Schwierigkeiten in der deutschen Sprache haben. Für die Idee, Planung und wöchentliche Durchführung sind die Schüler selbst verantwortlich.
Sie bekommen zuvor 3 Doppelstunden Einführung und einmal im Monat findet eine Reflexion mit einem Lehrer statt. Im Schulfach Verantwortung, das sich laut Rasfeld in jeder Schule problemlos einführen lässt, wird gegen unser "deutsches Handlungsdefizit" gearbeitet. Im Fach Herausforderung stellen sich die Schüler zu Beginn jeden Schuljahres einer selbst gewählten und vorbereiteten Herausforderung, 3 Wochen, mit 150 Euro in der Tasche. Klassenfahrten macht diese Schule nicht, daher sind das recht kostengünstige "Klassenfahrten" für die Eltern.
Sie organisieren sich in Gruppen oder alleine, bekommen eine Betreuungsperson (meist Studenten) an die Seite, die lediglich im Notfall zur Hilfe stehen, die Durchführung der 3 Wochen liegt in den Händen der Schüler. Sie überqueren beispielsweise ein großes Gebirge zu Fuß oder fahren mit dem Fahrrad durch Teile Deutschlands, helfen auf Bauernhöfen oder gründen eine Band bis hin zum Auftritt. Eine Schülerin schrieb in diesen drei Wochen auf einer Hütte einen 300 Seiten Roman.
Die Planung dieser Herausforderungen findet ab Februar jeden Jahres statt, danach erfolgt ein ausführliches Reflexionsgespräch. Auf der Herausforderung erleben die Schüler Frust und machen Fehler, tragen schwächere Mitglieder im Team und lernen jede Menge über Konfliktmanagement!
Ein Motto der Schule: Hier hören Lehrer genau zu, damit sie wissen, was Schüler brauchen.
Schüler schulen Lehrer!
Albrecht-Ernst-Gymnasium (AEG) in Oettingen. So funktioniert eine gute Schule!
Bericht über den Besuch am Albrecht-Ernst-Gymnasium (AEG) in Oettingen
Nachstehend fasse ich das Wesentliche zusammen, das uns bei unserem Besuch ausführlich erläutert und vorgestellt wurde.
- Lernlandschaften
- Kooperativer Unterricht
- Doppelstunden
- Exen dann wenn es passt
- Unterrichtsmaterialien frei zugänglich
- Begleitnutzen
- Außerdem
- Fazit
Lernlandschaften
Eines der auffallendsten Merkmale ist der Klassenraum. Dort, wo zuvor die einzelnen Klassenräume durch Türen und den klassischen Flur voneinander getrennt waren, dominiert jetzt eine lichtdurchflutete Lernlandschaft. Ein ausgeklügeltes Raumkonzept bietet den Lehrern und Schülern Aufenthaltsregionen, passend für den jeweiligen Zweck. Die Lernräume sind ohne Türen und nur mit leichten Möbeln ausgestattet. Die Wände bilden Regalelemente mit vielen Fensterflächen. Einige Stühle, Sitzhocker und -kissen tragen zu einer wohnlichen Atmosphäre bei. Hohe Schalldämmung und ein wohnlicher, qualitativ hochwertiger Teppichboden sind noch lange nicht alles, was hier anders ist, als es die meisten von uns kennen und erleben durften.
Die klassische, zentral angeordnete Tafel ist nicht mehr vorhanden. Einzelne kleine Whiteboards, die die Kinder selbstständig platzieren und umlaufend angeordnete Pinnleisten (zum Aufhängen von Dokumenten) bieten viel Raum für die Präsentation von Anschauungsmaterial und Lernergebnissen.
Ein zentraler Aufenthaltsbereich zwischen den Klassenräumen bietet Raum für Gruppenarbeiten und Rückzugsmöglichkeit für den/die Einzelne(n).
Kooperativer Unterricht
Der Verzicht auf Frontalunterricht ist eines der entscheidenden Erfolgsrezepte am AEG. Die Lehrkraft individualisiert die Stoffvermittlung so, wie es jedes einzelne Kind braucht. Die Kinder erarbeiten sich den Stoff selbst. Das Grundprinzip: wer etwas selbst begreift, verinnerlicht es nachhaltig. Nicht der Lehrer entscheidet, wann die Kinder was zu lernen haben - die Kinder gehen ihren eigenen Weg, die Lehrer sehen sich in der Rolle des Begleiters und Beobachters, die im Idealfall im Hintergrund stehen. Erkennen sie Schwächen, können sie lenken und die Lernumgebung individuell den Kindern anpassen. Brauchen Kinder etwas länger für ein Thema, können sie genau ihrem Tempo entsprechend gefördert werden. Genau betrachtet steht jedem Kind nahezu sein eigener Privatlehrer zur Seite, der sich exakt um das individuelle Lerntempo und den Förderbedarf kümmern kann.
Dass hierbei viel weniger Frust aufkommt, sowohl auf Lehrer- als auch Schülerseite, ist nicht nur spürbar, sondern wird auch dadurch unterstrichen, dass nicht selten "über den Gong" hinaus Schule stattfindet - ups, die Stunde ist ja schon vorbei! Und das empfindet auch der Lehrer so. Die Energie, die beim Frontalunterricht in der Regel in die "Bändigung der Bande" gesteckt wird, kann hier zu Gunsten der Kinder eingesetzt werden.
Doppelstunden
Das, was einige Lehrer zunächst abschreckte, erweist sich schnell als Vorteil. Der 45-Minuten-Takt ist kaum geeignet nachhaltiges Wissen zu vermitteln. Bis die Betriebstemperatur erreicht ist, ertönt schon wieder der Gong. Die Annahme, dass der Gong (also die Pause zwischen den Lerneinheiten) wichtig sei, hat nur unter Ausübung des Frontalunterrichts Bestand, nachdem alle zur selben Zeit das Gleiche machen. Nun haben aber nicht alle zur gleichen Zeit einen Bewegungsdrang. Einige würden durch die verordnete Pause aus dem Lernprozess nahezu gerissen werden. Andere hingegen würden am liebsten schon 5 Minuten vorher die Stunde beendet sehen. Am AEG geht jeder, wenn‘s ihm „passt“. Kinder die miteinander selber etwas erarbeiten, Kinder, die begeistert sind, sich hinreißen lassen und fasziniert einem Thema folgen zu unterbrechen, gleicht dem Anstechen eines Luftballons. Versuchen Sie beim nächsten Kindergeburtstag mal eine verordnetet Pause zu befehlen! Viel Erfolg beim anschließenden "Dort-weitermachen-wo-sie-Aufhörten".
Exen dann wann es passt
Unglaublich? Nein: Wahr! Die Ex nicht als Druckmittel (nicht überall, aber viel zu häufig!). Stegreifaufgaben werden jeweils dann mit denjenigen Kindern geschrieben, bei denen der Stoff sitzt. Ist ein Schüler noch nicht so weit, greift die individuelle Förderung. Einzig Schulaufgaben müssen zum selben Zeitpunkt abgelegt werden – „wir haben ja eine Schulordnung...“
Unterrichtsmaterialien frei zugänglich
Warum den Lehrer fragen? Alle Materialien, inkl. der Lösungen (!) befinden sich in zentralen und allgemein zugänglichen Bereichen. Kinder, wie etwas wissen möchten, gehen an die entsprechende Schublade und holen es sich ganz einfach. Das fördert die Selbstständigkeit und entlastet den Lehrer. Das AEG ist übrigens für alle Kinder bis um 17:00 geöffnet. Versuchen Sie doch mal nachmittags das Schulbuch Ihres Kindes aus der Schule zu holen oder die Lösung zu einer bestimmten Gleichung zu bekommen!
Apropos Selbstständigkeit: Kinder, die es gewohnt sind, sich selbstständig mit Wissen zu versorgen, fragen ganz automatisch erst einmal in Ihrer Umgebung nach. Das gefragte Kind lernt dann durch das Erklären (Anwendung des Gelernten) automatisch noch einmal mit bzw. vertieft sein Wissen. Die offene Lernwelt erlaubt ein Fragen des anderen nahezu zu jeder Gelegenheit - versuchen Sie das mal im "Normal-Frontal-Unterricht". Da muss es ruhig sein, sonst werden ja die anderen gestört!
Es entsteht eine andere Fragekultur. Wer was wissen will, der fragt, ohne Gefahr zu laufen, als „dumm“ hingestellt zu werden.
Begleitnutzen
Das Kultusministerium soll auf das AEG aufmerksam geworden sein, weil es dort keine Lehrer-Ausfallstunden gab. Werden stets mehrere Klassen in einer Lernlandschaft durch mehrere Lehrer "versorgt", ist es bestimmt nicht schön, wenn einer fehlt - aber es braucht nicht zwingend eine Vertretung. Spiele wie Schiffe versenken im Klassenzimmer, während eine Vertretung am Pult Proben korrigiert (bestimmt nicht immer, aber das gibt es ja) ist am AEG nicht nötig, da die Kinder sowieso über die Lernlandschaft verteilt und die Unterrichtsräume durch das offene Raumkonzept (Fenster - Regalwände) untereinander einsehbar sind.
Der Aufwand zur Beseitigung von Vandalismusschäden soll deutlich unter dem liegen, was sonst hierfür investiert werden muss. Klar, wer sich positiv mit "seiner" Umgebung identifiziert macht sie nicht kaputt.
Vielleicht ist hierdurch sogar etwas einzusparen. Der Gewinn, der ist jedoch auch ohne das schon eindeutig. Jeder, der sich Gedanken über Lernen macht, müsste das AEG oder eine andere solche (es gibt sie) Schule einmal besuchen.
Außerdem
Wir besuchten mit 12 Personen diese Lernlandschaften. Stellen Sie sich einmal diese Besucherzahl in einer Schule vor und sagen dann, der Unterricht wurde nicht beeinträchtigt - unmöglich? Nein! Lehrer und Kinder schienen zwanglos jeder einer anderen Beschäftigung nachzugehen. Wir standen noch nicht mal wirklich im Wege, der Schulbetrieb lief zwanglos um uns herum weiter. Ich habe noch das Bild eines Jungen vor mir, der eingebaut von Sitzwürfeln - wie in einer kleinen Burg - ein Buch lesend - auf dem Boden lag. Ist das Schule? Ja!
Fazit
Nachdem das Kultusministerium (es war zu Besuch) diesen Schulbetrieb gestattet, sehe ich keinen Grund, das nicht in jeder Schule zumindest einmal auf den Prüfstand zu stellen. Selbstverständlich waren und sind auch in der AEG nicht alle Lehrkräfte auf Anhieb zu begeistern. Klar, nicht nur unsere Kinder sind verschieden. Aber die Etablierung einer solchen Lehr- und Lernkultur würde sich in jeder Schule positiv auf alle Beteiligten auswirken - man muss es nur einmal versuchen.
Unser Ziel ist, jeden zu unterstützen, der das ausprobieren möchte.
Seien es einzelne Lehrer oder gesamte Schulen.
Fotos der Lernlandschaften, aufgenommen kurz vor der Übergabe an die SchülerInnen der Mittelstufe. Diese Räumlichkeiten entstanden ca. 3 Jahre nach dem großen Erfolg der ersten Lernlandschaften, die seinerzeit für die Klassen 5 und 6 erstellt wurden.
ja unsere Kinder in unserem mehrgliedrigen Schulsystem. Stellen Sie sich bitte einmal vor, Ihr Kind würde das geforderte Wissen ein Tage nach der entscheidenden Schulaufgabe erwerben: Es wäre zu spät, obwohl es sich noch in derselben Klasse befindet. Nachdem die Noten für den Übertritt ja auch noch viele Wochen vor Jahresende feststehen, verschiebt sich das Selektionsalter noch ein gutes Stück nach vorne!
Warum wird in den meisten europäischen Nachbarländern eine frühe Selektion verhindert? Obwohl es viele gesicherte Erkenntnisse gibt, dass dieser Stress vermeidbar wäre und sich sogar schädlich auswirken kann, halten wie nach wie vor daran fest, dass sich mit 10 Jahren die schulischen Wege bereits trennen.
Da hilft es gar nichts, dass immer wieder beteuert wird, dass ja auch jede Menge andere Wege zur Hochschulreife gibt. Kindern in diesem Alter zu verstehen zu geben, dass sie für eine höhere Schullaufbahn ungeeignet seien, ist mitunter dramatisch. Das führt zu einem Versagensgefühl, dass sich negativ auf die ganze weitere Schullaufbahn auswirken kann.
Bitte führen Sie sich vor Augen, wie stark sich eine Anhebung des Trennungsalter von nur 3 Jahren auswirken würde (13 anstelle 10)! Drei Jahre sind in dieser Lebensphase für viele ein kleines Universum! Unsere Nachbarländer scheinen das erkannt zu haben...
»
Würde diesen Schulen der unselige Selektionszwang, der Zwang zur Bewertung der
Leistungen mit Ziffernnoten genommen, gleichzeitig die personelle Ausstattung nach skandinavischen, kanadischen, Südtiroler Standards erfolgen, dann könnten diese Gemeinschaftsschulen problemlos bis zur 10. Klasse weitergeführt werden.
Die Schulen könnten wohnortnah erhalten bleiben, Lernen sich nachhaltig entwickeln und sich nicht durch Noten korrumpieren lassen, soziales, gemeinschaftsförderndes Lernen endlich den ihm zukommenden Stellenwert erhalten und Inklusion so verwirklicht werden, dass sie ihren Namen auch verdient.
Die Schlussfolgerung aus diesem Grundschultest kann eigentlich nur lauten: Führen wir diese so erfolgreichen Gemeinschaftsschulen vor Ort fort bis zur 8. (Südtirol) oder 10. Jahrgangsstufe.. «
finden Sie eine vergleichende Darstellung die es deutlich macht. Als eines der reichsten Länder rangieren wir auf einem der letzten Plätze. Wen wundert es, angesichts dieser Zahlen, dass es noch so viel aufzuholen gibt?
des Bayerischen Kultusministeriums vom 19.06.2012 über die Jugendlichen, die keinen Schulabschluss haben. Wir haben uns das ebenfalls etwas näher angesehen und finden, dass es deutliche Unterschiede in der Wirkung des Aussage gibt. Sehen Sie selbst!
Alles eine Frage der Darstellung 2
..oder: Glaube nur der Statistik, die Du selber erstellt hast.
Hier finden
Sie eine Darstellung
, in der das Bayerischen Kultusministeriums mit der Überschrift "Massive Investition in Bayerns Zukunft" darstellt, um wie viel sie den jährlichen Etat der letzten Jahre erhöhte. Die Darstellungsform finden wir diskussionswürdig, sehen Sie selbst und beurteilen Sie, welcher Eindruck damit bei den Anwesenden im Landtag und den Leserinnen und Leser erweckt werden soll!
Jede Maschine, die in einer Serienfertigung auf den europäischen Markt gebracht werden darf, muss einer dokumentierten Produktionskontrolle unterliegen -
warum wird das für die Lehrer unseres wirtschaftlichen und sozialen Nachwuchses nicht ebenso durchgeführt? Es gibt keinen Leistungsvergleich, an dem sich Lehrer
und Klassen messen und orientieren können. Wie kann es sein, dass z. B.
die gleichen Probenvordrucke immer und immer wieder verwendet werden?
Klar, das ist
bequem - aber zeugt das von Anpassung und Flexibilität?
Vorbilder
Der GEO-Artikel: "Die guten Lehrer. Es gibt sie doch!" (GEO Magazin Nr. 02/2011) beschreibt sehr deutlich, wie es gehen könnte. Ein sehr gutes Beispiel: Wird durch eine offene
Leistungsbewertung von Lehrern und Schulen ein "gesunder" Wettbewerb erzeugt, motiviert das alle Beteiligten.
Das Magazin ist nach wie vor über die Redaktion Gruner+Jahr zu beziehen, oder
hier als PDF
zu lesen.
Mobile Reserve oder Zweckentfremdung?
Klar ist es wichtig, Unterrichtsausfälle zu vermeinen. Eine Mobile Reserve erscheint da ein geeignetes Mittel zu sein. Aber darf das so ablaufen?
Dirk Walter vom Münchner Merkur (Nr.51, 1.März 2012) berichtet über den Gymnasiallehrer Richard Sauer, der als Springer in einer Mittelschule PCB (Physik, Chemie, Biologie) unterrichten soll, obwohl er für Englisch und Sozialkunde ausgebildet wurde.
Das Zeitfenster, in dem sich Schüler und Lehrer für die Wissensübermittlung begegnen ist nicht wirklich geeignet, eine persönliche Beziehung aufzubauen. Eine
Schulform, die ein Beisammensein über die eigentlichen Unterrichtszeiten hinaus vorsieht, wäre allen Beteiligten zuträglich. Warum werden z. B.
die Hausaufgaben
nicht im Anschluss an eine Regenerierungsphase, unter Aufsicht und Hilfestellung der Lehrer oder / und Tutoren, durchgeführt?
Medikamente als Lernhilfe
n-tv schreibt dazu: [Der Druck in den Schulen wächst, der
Konkurrenzkampf um Noten und gute Abschlüsse bestimmt immer mehr den
Alltag deutscher Schüler und
Studenten. Im Vorteil ist, wer sich konzentrieren kann. Oft gefördert
durch Medikamente. Experten schlagen mal wieder Alarm [..]
Lehrer, die sich offenbar freuen, wenn Schüler scheitern und die Schule
wechseln müssen oder nicht in die nächste Jahrgangsstufe vorrücken
dürfen, können
unmöglich ihren Auftrag mit der notwendigen Motivation durchführen.
Äußern Sie das auch vor der Klasse, würde in der freien Wirtschaft nicht
nur über die
Qualifikation zur Weiterbeschäftigung nachgedacht werden.
Sorgfaltspflicht gegenüber Angestellten
bedeutet, der Arbeitgeber trägt dafür Sorge, dass der Arbeitnehmer seinen Auftrag erfolgreich und ohne dabei Schaden zu nehmen, ausführen kann.
Wie soll ein Lehrer die Inhalte seines Lehrplans übermitteln können,
wenn er einen nicht unerheblichen Anteil von Schülern gegenüber steht,
die aufgrund
mangelnder Sprachkenntnisse dem Unterrichtsverlauf nicht folgen können.
Der Arbeitgeber, der seine Angestellten in eine Situation bringt, in
denen sie ihrem
Auftrag nicht gerecht werden können, verstößt nicht nur gegen seine
Sorgfaltspflicht, er nimmt das Scheitern dieser Mission billigend in
Kauf. Das Resultat ist
regelmäßig unter dem Stichwort "burn out" und "Frühpensionierung" in den
Medien zu betrachten.
Umfang der Lehrpläne
Dieser Auszug aus dem Lehrplan Deutsch, Gymnasium 7. Klasse:
Die Schüler runden ihre Grammatikkenntnisse ab und vertiefen ihr
Sprachbewusstsein, sowie ihre operationalen Fähigkeiten; sie kennen
wichtige Leistungen von
Wortarten, Satzgliedern und Satzarten und setzen diese beim Sprechen,
Erschließen, sowie beim Verfassen von Texten ein, auch in kreativer
Weise. In
Rechtschreibung und Zeichensetzung verfügen sie über Anwendungssicherheit.
Wortarten, Satzarten, Satzglieder und ihre Funktion: einen
anwendungsbezogenen Überblick gewinnen; Erarbeiten von temporalen,
kausalen, finalen, modalen,
konsekutiven, konditionalen, konzessiven und adversativen Beziehungen
und deren Darstellung durch Adverbialien und Gliedsätze; Verwendung von
Attribut,
Relativsatz, Infinitiv- und Partizipialsatz, Subjekt- und Objektsatz
Das spiegelt doch bestenfalls eine Wunschvorstellung - kaum aber ein
erreichbares Ziel! ..oder?
weiter:
Verwenden von Computer und Internet in der schulischen Arbeit: Computer
beim Schreiben, Gestalten und Überarbeiten von Texten einsetzen, das
Internet als
Informationsquelle nutzen.
Ein Beispile für den Deutschunterricht in einer 7. Klasse Gymnasium: bis Februar hatten die
Schüler als Tätigkeitsschwerpunkt am PC den Auftrag im Programm Microsoft Paint® durch
Verwendung des Schriftzuges (Pflanzenname) die Form einer Pflanze
nachzustellen. Wie die Pflanze aussieht, wurde durch Bildersuche im
Internet in Erfahrung
gebracht.
...oder hier
In der Jahrgangsstufe 6 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen:
Fähigkeit, den in Jahrgangsstufe 6 behandelten historischen Zeitraum anhand folgender Daten zu gliedern: seit etwa 10000 v. Chr. Übergang zur Sesshaftigkeit; ab 3000 v. Chr. Hochkultur in Ägypten; 5. Jh. v. Chr. Blütezeit Athens; 753 v. Chr. der Sage nach Gründung Roms; 1. Jh. v. Chr. Übergang Roms von der Republik zum Prinzipat; um Christi Geburt Zeitalter des Augustus
Fähigkeit, die folgenden historischen Begriffe zu verstehen, analytisch anzuwenden und sich mit ihrer Hilfe in Geschichte und Gegenwart zu orientieren: Quelle; Altsteinzeit; Jungsteinzeit; Hieroglyphen; Pharao; Pyramide; Polytheismus; Monotheismus; Judentum; Antike; Polis; Aristokratie; Olympische Spiele; Ilias und Odyssee; Demokratie; Hellenismus; Senat; Patrizier; Konsul; Republik; Diktator; Kaiserzeit; Limes; Christentum; Staatsreligion; Völkerwanderung; Islam; Mittelalter; Reichsbildung der Franken; Mönchtum
Beherrschen von Fertigkeiten und Methoden: Umgang mit historischen Quellen; Unterscheiden von Autorentext und Quelle im Schulbuch; Lesen einfacher Schaubilder, Graphiken und Karten; Verwerten multimedialer Informationsmöglichkeiten
Bereitschaft, sich mit Formen geschichtlicher Überlieferung zu beschäftigen; Interesse an den Lebensverhältnissen der Menschen in früherer Zeit; Bewusstsein von der Geschichtlichkeit menschlichen Daseins und menschlicher Zivilisation
Angeblich sollen für PC's, Beamer, Netzwerk, Scanner und Drucker und
weiterer technischer Geräte einer Schule keine Wartungs- oder
Betreuungsverträge existieren.
Daraus resultiert, dass sich der eine oder andere Lehrer freiwillig
bereit erklärt, die Technik "am Laufen" zu halten. Das Honorar hierfür
soll im Bereich
Stundengutschrift (unbestätigt 0,5 h / Monat) auf dem Arbeitskonto der
Lehrkraft erscheinen. Kein Unternehmen könnte ohne einen Administrator
auskommen; eine
Schule aber braucht das nicht...
Zahlen
Von anfänglich 40,3 % der Schüler, die das Gymnasium in der 5. Klasse in
Bayern besuchen, machen noch 22,9 % Abitur. Bayern liegt damit 8,2%
unter dem
Bundesdurchschnitt und 20% unter dem europäischen Durchschnitt.