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Rückblick

Informieren Sie sich hier über unsere wichtigsten Aktivitäten und verschaffen sich einen Überblick über die Themen, zu denen wir berichteten. Wir benutzen verschiedene Informationskanäle um mit unseren Unterstützern in Verbindung zu bleiben. So erreichen Sie uns auch über facebook und Twitter.




bildungstage Bildungstage München 30. und 31. Januar 2016
Wir betrieben einen Messestand auf den Bildungstagen in München.

Inmitten der vielen andern Aussteller waren wir eigentlich so etwas wie ein exotischer Fremdkörper. Außer uns haben wir keinen anderen Standinhaber ausmachen können, der nicht sein Geschäft mit und um unser Bildungssystem macht, weil dieses eben so ist, wie es ist. Würden wir uns mit unseren Forderungen gänzlich durchsetzen, müssten wir vermutlich irgend wann einmal die ganze Messe allen bestreiten ;-)

Eine deutliche Zunahme der Angebote rund um Nachhilfe und Lernunterstützung war gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Der Organisator der Messe sprach von einem Plus von ca. 30%! Das ist schon ein recht deutlicher Hilferuf unserer Kinder und Jugendlichen.

Die vielen Besucher, mit denen wir an unserem Stand sprachen, suchten meist Auswege oder Ergänzungen zum Regelschulsystem. Wir erhielten jede Menge Zuspruch und zusätzliche UnterstützerInnenstimmen. Die Veranstaltung war eine - wie wir meinen - wichtige Veranstaltung, an der sich bildungsinteressierte Bürgerinnen und Bürger recht umfassend über die Angebot informieren können, die es privatwirtschaftlich neben unserem Regelschulsystem gibt.



BEV Anfrage beim Kultusminister
Gern wüssten wir, mit welchen Maßnahmen Sie in der Lehrerausbildung und -fortbildung sicherstellen, dass Ihre LehrerInnen den Anforderungen einer nachhaltigen Wissensvermittlung auch in offenen Lernlandschaften gewachsen sind.

Das Scheiben an den Kultusminister Spaenle (22.10.15)

Die Antwort aus dem Kultusministerium (05.01.16) lässt hoffen, dass die getroffenen Maßnahmen auch so effektiv greifen, dass in Lernwelten entsprechend wirksam unterrichtet werden kann. Auf dem FIBS-Portal (Fortbildung in bayerischen Schulen) war jedenfalls der im Schreiben benannte Lehrgang leider nicht zu finden (26.01.16). Unter dem Stichwort "LERNLANDSCHAFTEN" wurde eine Fortbildung für 12 Teilnehmer im Albrecht-Ernst-Gymnasium, in Oettingen angeboten. In Bayern gibt es (Stand 2013) 14.967 LehrerInnen, davon über 95.000 an allgemeinbildenen Schulen.



Sudbury-Schule am Ammersee - Bericht über unsere Hospitation

Eine erste Hospitationsgruppe durfte am Freitag, 17. April 2015 in die im September in Reichling - Ludenhausen neu eröffnete Sudbury-Schule am Ammersee hinein schnuppern.
Eine 12-köpfige Besuchergruppe aus den Mitgliedern des Forums für Bildungspolitik war ebenso aufgeregt und neugierig, was sie erwartet, wie die Schulgemeinschaft selbst.

Reichling ist ein kleiner Ort in der Nähe des Ammersees, manche Familien zogen extra für die Schule in die Region. Dank der tatkräftigen Unterstützung der örtlichen politischen Kräfte konnte die Initiative um Monika Wernz und Gerlinde Rüdinger-Wagner nach neun Jahren hartnäckiger Gründungsphase endlich ihr freies und demokratisches Schulkonzept mit Leben füllen.

10.15 Uhr.... die Gruppe trifft ein und wird von einem Schüler bereits an der Tür begrüßt. Weitere neugierige Augen verkleideter Kinder kommen aus den verschiedenen Räumen, die so gar nicht an "Schule" erinnern. Mit Kaffee und einer kleinen Stärkung werden wir empfangen und dürfen die Atmosphäre spüren. In der Küche wir eine erwachsene Person von einem Schüler unterstützt, das Mittagessen für alle, uns heute inklusive, vorzubereiten.
Wir werden durch die Schule geführt und bekommen das Leben und die Prinzipien der Schule erklärt. Ich habe den Eindruck, dass die Schüler sich heute besonders Mühe geben, uns zu zeigen, was an ihrer Schule so ganz besonders ist.
Es gibt keinen regulären Unterricht, den Kindern steht vollkommen frei, wie sie ihren Tag verbringen. Wer lernen möchte, wendet sich an einen Lehrer und zieht sich in den Lernraum zurück. An der Sudbury-Schule entscheiden die Schüler selbst, wann sie lernen und wann sie sich auf ihren Abschluss vorbereiten.
Lehrer und Pädagogen verstehen sich als Lernbegleiter und können natürlich auch von sich aus den Schülern Angebote unterbreiten. Jedoch nicht um einen Zweck (Absicht oder den Lehrplan) zu erfüllen, sondern weil sie selbst Spaß und Interesse daran haben.
Diese völlige Freiheit erfordert viele Regeln, die gemeinsam im Alltag festgelegt werden und in die wöchentliche Schulversammlung eingebracht werden. Jedes Mitglied der Schulgemeinschaft hat eine Stimme und alle Veränderungen und Belange, die das Schulleben betreffen werden in der Schulversammlung beschlossen. Deren Leitung einem Schüler obliegt. Ein eigenes "Gesetzbuch" beinhaltet alle Regeln dieser Schule. Diverse Komitees verwalten Teilbereiche. Das Justizkomitee behandelt Beschwerden, die sich im Alltag ergeben, denn wertschätzender Umgang ist den Initiatoren besonders wichtig. An dieser Schule soll sich jeder sicher fühlen um sich in seiner Individualität entfalten zu können.

Die Startzeit der Schule war geprägt vom Gestalten des Zusammenlebens in der Schule und die Prägung der Schulgemeinschaft. Jedes Mitglied bekommt seine Zeit, sich in dieser Gemeinschaft einzufinden und zu erleben, dass der Alltag mit Eigeninitiative mitgestaltet werden kann. Wer sich allerdings bei wichtigen Themen, die am allgemeinen Informationsbrett aushängen nicht an der Schulversammlung teil nimmt, kann auch nicht mitbestimmen. Auch das gehört zu den grundlegenden Lernerfahrungen in einer demokratischen Gemeinschaft.

Derzeit besuchen 35 SchülerInnen zwischen 6 und 16 Jahren die Schule, in der es eine Kernzeit zwischen 10:00 und 14:00 Uhr gibt. Ab 8:00 Uhr ist die Schule geöffnet, wer kommt, trägt sich in eine Liste ein. Bis 16:30 ist die Schule geöffnet. Je nach Jahrgangsstufe müssen die SchülerInnen eine gewisse Stundenzahl pro Woche in der Schule anwesend sein.

Für die einzelnen Funktionsräume, zu denen auch das Freigelände, sowie der gesamte Ort gehört, gibt es so genannte Führerscheine, die bezeugen, dass die SchülerInnen die Regeln kennen und sich nach ihnen richten.
Im Ort gibt es einige Bauernhöfe, die mit der Schule kooperieren und zu ganz besonderen Lernorten für die Schüler geworden sind. Leben ist Lernen. So lautet das Motto der Schule.

"Die Sudbury-Schule Ammersee stellt eine Chance dar, mit Mut neue Wege einzuschlagen und dabei die Bedürfnisse des Menschen in den Mittelpunkt zu stellen." - so liest man auf der Internetseite www.sudbury-muenchen.de.

Schülerinnen, die z.T. aus der Freilernerszene kommen und das erste mal eine Schule besuchen oder jetzt wieder, nach einer langen Auszeit eine Schule besuchen, erklären uns, wie sie die Schule empfinden und wie sie hier (wieder) ins Lernen kommen. Sie fühlen sich nicht als Exoten und werden auch außerhalb der Schule von ihren Freunden nicht so wahrgenommen. Viele ihrer Freunde sind wohl eher neidisch auf diese Form des Lernen-dürfens.

Die Sudbury-Schule ist definitiv die exotischste Schule in Bayern und alle Besucher sind sich während der Abschlussrunde einig, dass Bayern dieses Schulmodell gut tut und es viele neue Impulse in die Bildungslandschaft bringt. Voller Respekt für den langen Atem und den Mut, diese Schule zu leben, sowie Dankbarkeit für die Offenheit und die Besuchsmöglichkeit und die ehrlichen Einblicke verabschieden wir uns und wünschen weiterhin viel Erfolg.

Den haben sich die Gründerinnen auf jeden Fall verdient, denn neun Jahre hartnäckiges Dranbleiben und sich nicht vom Herzensgedanken und dem Konzept abbringen zu lassen verdient in Bayern besonderen Respekt! Wernz erzählt, dass sie immer daran geglaubt hatte und kontinuierlicher Beziehungsaufbau brachte ihnen Fürsprecher in der Politik. Es war ihnen wichtig wirklich am Konzept zu bleiben, denn schließlich gibt es viele positive Erfahrungen aus den Schulen in aller Welt. Die Schule hat nun einen wisschenschaftlichen Beirat, der mit hochdotierten fachkundigen Persönlichkeiten besetzt ist, allen voran Prof. Dr. phil. Ulrich Klemm. Diese Begleitung war die Voraussetzung für den Start der Schule.

Wernz und Rüdinger-Wagner sind stolz auf das Land Bayern, das sich traut, diese Schule zu genehmigen. Ihnen ist Pluralismus in der Bildungslandschaft wichtig. Überall sollten die Kinder und Jugendlichen jedoch Erfahrungen der Selbstwirksamkeit machen dürfen.
Homepage der Schule ..ein Besuch wert!

Erstellt von Alexandra Lux, Montessori-Pädagogin, LernCoach und Vorstand bei Aktion gute Schule



Ilztalschule - Die Grundschule für Alle. Bericht über eine Hospitation

8:15, uns wird jeweils ein Stuhl zugewiesen, auf dem wir, uns möglichst unauffällig verhaltend, die nächste Stunde sitzen dürfen. Das, was wie eine ganz normale Hospitation beginnt, entwickelt sich sehr schnell zu einer wahren Freude am Zusehen. Dort, wo manch einer fragen würde "und wann beginnt hier bitte der Unterricht?", sehen wir sehr deutlich, wie wertschätzend und eifrig alle Kinder und deren LehrerInnen miteinander umgehen.

"Wir verzichten auf Noten, legen aber dennoch großen Wert auf eine motivierende Leistungskultur." So steht es im Selbstverständnis der Schule geschrieben. Und weiter: "Uns verbindet die Idee, dass Lernen und Verstehen primär vom Kind selbst ausgehen und geleistet werden müssen." ..sowie "Wie beim Lernen setzen wir auch beim Zusammenleben auf die Eigenverantwortung der Kinder." Dem kann wenig hinzugefügt werden - es ist einfach zu spüren, dass es gelebt wird, wir erleben es.

Im Deutsch-Zimmer beginnen wir mit dem Zusehen des ungewöhnlichen und doch selbstverständlich wirkenden "Unterrichts". Nicht dass wir das so nicht kennen - es ist nicht unsere erste Hospitation. Selbstorientiertes Lernen wird hier groß geschrieben, Frontalunterricht scheint es ebenso wenig wie eine Schiefertafel als Vorlage für Hefteinträge und zur Wissensvermittlung "an Alle zu gleichen Zeit" zu geben. - Es ist also kein Unterricht, es ist Lernen!

Später sitzen wir im Mathezimmer. Ein klassenzimmergroßer Raum mit einer Terrassentür, der so gar nicht an ein Schulzimmer erinnert. Wären keine Schulkinder anwesend, könnten wir uns genauso gut in einem Freizeitraum aufhalten. Naja, fast! Natürlich übersehen wir nicht die vielen Lehr- und Lernmaterialien nach Montessoriart. Auch kleben an den Wänden Rechenaufgaben und in den Regalen befinden sich Rechenlernspiele. Von der Decke hängen 3 große Papier-Mondlampen und es gibt Pflanzen. Fast alle Möbel sind aus Naturholz und wie wir später erfahren Sonderanfertigungen aus einer regionalen Schreinerwerkstatt.

Die wohnliche Raumatmosphäre und die ruhigen Umgangsformen der Grundschüler laden zum Verweilen ein. Ein Mädchen bespricht sich längere Zeit mit seinem Lehrer. Gleich daneben haben 5 Jungs eine großen Stoffunterlage mit einem Koordinatensystem auf dem Boden ausgebreitet. Sie platzieren nach einer Anleitung entsprechend Karten, nachdem sie deren Positionen errechnet haben. Anschließend stellen Sie sich auf bestimmte Zahlenfelder und haben richtig Spaß dabei sich mit Mathe auseinanderzusetzen. Ja, so geht Lernen - denken wir.

Der Flur der Schule gleicht einer naturkundlichen Ausstellung. Tiermodelle, ein kleines menschliches Skelet, Weltkugeln und Bücher sowie ein Experimentiertisch an dem ein Junge mit einer Augenschutzbrille hantiert, lädt schon fast zum Wandeln ein. Wir sehen ein Terrarium mit Schildkröten und finden es schade, dass der Schulhund zum heutigen Tag verreist ist. Verschiedene Hundekörbe lassen erahnen, wie gut er wohl integriert ist.

Die Schulleiterin kann längst nicht alle Kinder aufnehmen. Viele Eltern stehen Schlange um einen Platz zu bekommen. Und das liegt sicherlich nicht nur an der Einrichtung dieser Schule. Eine Schulküche, der Meditationsraum, eine Theaterwerkstatt und ein Werkraum mit kindgerechten Werkbänken sowie eine Bibliothek in der sich alle an ein Schweigegebot halten müssen. Es ist das, was die LehrerInnen hier leben - Schule, ausgerichtet an den Bedürfnissen der Kinder - ein Ort zum Lernen.

Wie gut das Zusammenleben hier funktioniert, erlebten wir auch im Morgenkreis. Er wird von den Kindern mit gestaltet. Der "Kreispräsident" führt mit einer Checkliste, an der er sich für den Ablauf orientieren kann den Kreis. Ein Thema nach dem Anderen wird besprochen. Er achtet auf Gesprächsregeln und fragt nach, ob es noch etwas dazu gibt, damit auch nichts verloren geht. Ist ein Thema abgeschlossen, gibt es eine Runde Applaus. Zunächst geht ein Geburtstagskind einen großen Kreis mit 12 Monatseinteilungen ab und erzählt dabei etwas aus seiner Erinnerung - für jedes Jahr eine Runde. Zwei Jungs werden zukünftig wöchentlich den Hol- und Bringdienst zur städtischen Bibliothek übernehmen. Sie meldeten sich freiwillig. SchülerInnen wie Erwachsene sind im Kreis gleichberechtigt und dürfen Themen und Ideen beitragen. Es kann gar nicht alles hier niedergeschrieben werden, was uns beeindruckt. Es ist die Summe der vielen Details, die gelebten Werte und Ziele des Konzepts, sowie die wertschätzende Art des Miteinanders aller Akteure dieser außergewöhnlichen Schule, die als Leistungsnachweis eine Lernkarte verwendet, in der alle Grundkompetenzen eingetragen werden. Selbstbestimmtes Lernen mit transparenter Dokumentation, die auch für die Kinder nachvollziehbar ist und sie ihre Ziele selbst bestimmen lässt. Homepage der Schule ..hier können Sie es ausprobieren!


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Walter-Klingenbeck-Realschule in Taufkirchen bei München - Bericht über unsere Hospitation

Wieder einmal haben wir eine besonders gute Schule besucht. Dieses Mal waren wir in der Walter-Klingenbeck-Realschule in Taufkirchen bei München. Frau Miller und der Schulleiter Rudolf Galata berichteten uns ausführlich über ihr vergleichsweise modernes pädagogisches Raum- und Lernkonzept. Ausdrücklich unterstrichen beide, dass sie Lernen und nicht Unterrichten praktizierenden und den Stundenplan für die SchülerInnen und nicht für die LehrerInnen erstellen.

Die Begeisterung würde sie uns über Ihren Schulalltag erzählen lässt sich fast mit den Händen greifen. Dass Wandertage und Ausflüge möglichst am Jahresanfang stattfinden um das Beziehungsverhältnis zwischen LehrerInnen und SchülerInnen zu stärken, gefallen uns ebenso wie die vielen Kooperationen mit externen Partnern und Firmen, die zur Berufsorientierung und dem Bewerbungstraining dienen.

Der Erkenntnis folgend "Der Klassenraum kann sich an die verschiedenen Lernsituationen nicht anpassen. Darum wird er als starrer Rahmen und als zu klein empfunden" nutzte Rudolf Galata den Neubau seiner Schule um dem Leitsatz "der Raum ist der dritte Pädagoge" gerecht zu werden.

In Anlehnung an das bauliche Konzept des Gymnasiums in Oettingen wurden somit Lerncluster eingerichtet, die klassenübergreifende Lernmöglichkeiten bei Nutzung eines gemeinsamen Marktplatzes ermöglichen. In einem Cluster sind alle Klassen des gleichen Jahrgangs zusammengefasst. Jede Klasse besitzt einen eigenen Klassenraum der lichtdurchflutet nicht nur von außen sondern auch gegenüber dem gemeinsamen Marktplatz als Klassenstützpunkt dient. Flexibles Mobiliar, Dokumentenkamera und Beamer anstelle von Wandtafeln und eine wohnliche Atmosphäre bieten sich den Blicken des Besuchers.
(Die Abbildung zeigt ein Lerncluster der Schule)

Das Konzept der offenen Türen - welches bereits im Altbau praktiziert wurde - kann hier bestens gelegt werden. Den Schülern steht das Unterrichtsmaterial inklusive der Lösungen zur Verfügung. Individuelles Lernen gehört zur Tagesordnung der Anteil des Frontalunterrichts ist auf einen Minimum reduziert. Wir fragten einen Schüler, wie das denn mit dem Unterrichtsmaterial so funktioniere und ob es für ihn denn nicht einfacher wäre in den Lösungen nachzusehen als die Aufgaben selber zu lösen. Nach kurzem Nachdenken über unsere Frage lautete seine Antwort: "Nein, dann lerne ich ja nichts."

Pro Cluster gibt es ein bis zwei Lehrerstützpunkte. Sie dienen der täglichen Arbeit der Lehrer, Elterngesprächen und beherbergen Lehrmaterial. Das zentrale Lehrerzimmer konnte somit in einen kommunikativen Treffpunkt um gewidmet werden. Es ist ansprechend möbliert sieht gar nicht aus wie ein klassisches Lehrerzimmer der Vergangenheit.

Jeden Tag ist grundsätzlich pro Fachschaft ein Lehrer im Haus - und das des Abends. Die SchülerInnen haben somit immer einen Ansprechpartner für jede fachliche Frage. Die Schule hat einen offenen Ganztagsbetrieb und praktiziert ein Tutorensystem. Eine Schülerbibliothek, ein Silentium und die Möglichkeit Billard zu spielen sind noch längst nicht alle Punkte die uns hier besonders gut gefallen.

Die Mensa wird dem Begriff Schulküche absolut gerecht - es wird frisch gekocht . Dem Pächter gelingt es durch einen gelungenen und ausgewogenen Speiseplan und zum Beispiel Thementage die SchülerInnen der Art gut zu erreichen das viele auch ohne Nachmittagsunterricht dort essen gehen.








Kämpferische Mädchen legen sich mit dem Kulturministerium an…


Ein Kommentar zum Artikel "Kämpferische Mädchen" aus der SZ vom 30.09.2015

"Schule & wir" ist die Postille des Kultusministeriums, mit dem es die Eltern aller SchülerInnen im Freistaat über wichtige Bildungsthemen informieren will. Durch die Verteilung über die Schulen bekommen also alle Kinderhaushalte dieses Heft, ob sie wollen oder nicht, außer es verschwindet im Bermudadreieck "Schulranzen". Als neutrale Informationen kann man die Inhalte nicht durch gehen lassen, sie geben die gefärbte Meinung des Kultusministeriums wieder und auf Kritik wird abwehrend reagiert. Das haben wir z. B. im März 2014 erlebt, als wir Stellung zu den angeblich "10 populärsten Irrtümern der Pädagogik" genommen haben. Nicht nur wir standen dem Artikel kritisch gegenüber, auch andere Vereinigungen übten Kritik - hier die Sammlung dazu.

Wir erleben das Heft als höchste Kunst des kosmetischen Marketings zu den Aktivitäten des Kultusministeriums. Sicher wird über Aktuelles berichtet, wenn es z.B. wie aktuell um die flexible Eingangsstufe in den Grundschulen geht. Es wird hervorgehoben, dass es 37 neue "Flexible Grundschulen" gibt. Mit absoluten Zahlen (188 bayerische Grundschulen) ohne Vergleichsgrößen (tatsächlich gibt es in Bayern 2260 öffentliche Grundschulen!) werden Tatsachen vorgespiegelt, die nicht mehr nur kosmetisch sind, sondern als grobes Übertünchen von Defiziten gesehen werden müssen! Durch diese Marketing-Tricks wid unsere werbegewöhnte Gesellschaft hinters Licht geführt und die Aktionen des Kultusministeriums auf den Sockel der Herrlichkeit gehoben. "Mit einer flexibel organisierten Eingangsstufe wird die bayerische Grundschule jedem einzelnen Kind noch besser gerecht. Jedes Kind soll..." (Zitat von G. Eisenreich aus dem Heft). Das sind gerade mal 8%!

Im aktuellen Heft (2/2015) liest man über die "Generation online" und die Rolle der Medien an den Schulen. Im Internetzeitalter sind ja alle viel zu viel online. Zeitungsprojekte sollen Schüler ans Zeitunglesen heranführen, dazu bekommen die Schulen Printausgaben der Tageszeitungen zur Verfügung gestellt. In der Auseinandersetzung sollen sie sich zu kritischen Lesern entwickeln. Scheinbar setzt das Kultusministerium mit der Printausgabe von "Schule & wir" auch auf diesen Erziehungserfolg, allerdings bei den Eltern, denn sie wollen partout trotz jährlicher Druckkosten von 350 000 € nicht auf die Druckausgabe verzichten, die sie auch mit der Tageszeitung wie z.B. der SZ vergleichen.

Es scheint, es herrscht die Angst, dass die digitale Ausgabe, die schon lange als pdf und e-paper parallel zur Verfügung steht, sonst nicht gelesen würde und somit die gezielten Informationen nicht bei den Eltern ankämen. - Ja, ein rumliegendes Heft wird sicher eher durchgeblättert, als die digitale Ausgabe im Netz aktiv aufzurufen. Somit gelingt die Infiltrierung der KM-Gedanken besser als ohne "greifbare" Ausgabe. Die offizielle Erklärung des KM lautet, dass der alleinige Zugriff auf die digitale Ausgabe die Hälfte der Eltern aus Mangel an Zugangsmöglichkeiten ausschließe. Dabei belegen statistische Erhebungen, dass alle Haushalte mit mindestens einem Kind Internetzugang haben!

Die Mädchen der katholischen Ursulinen Realschule in Straubing haben nun eine Petition eingereicht. Sie wollen den Verzicht der Druckausgabe des Informationsheftes aus dem Kultusministerium mit einer Auflage von knapp 1,4 Millionen Heften. Die Umweltbildung greift! Das ist doch auch ein erklärtes Ziel der schulischen Bildung! Die Mädchen wollen die Hefte nicht mehr länger auf Papier drucken lassen um die Umwelt zu schonen. Da hilft auch die Aussage von Ministeriumssprecher Ludwig Unger, es wäre Recycling-Papier nichts. Sie sind der Meinung, dass zu viele Hefte ungelesen im Müll landen, da die Themen für die Eltern nicht immer interessant wären. Daneben kritisierten sie auch noch das "nicht sehr ansprechende Design". - Wie in mehreren Bereichen baut das Kultusministerium wohl auch hier auf veralteten Grundlagen.

Auch die freien Wähler mit Günther Felbinger sind für den Verzicht der Printausgabe und sähen die Druckkosten in Lehrerstellen sinnvoller investiert.

Lassen wir uns überraschen, wie das Kultusministerium mit der selbstbewussten Eigeninitiative der Schülerinnen umgeht. Hier zeigen junge Menschen lobenswertes Engagement. Spannend ist, wie damit von politischer Seite umgegangen wird! Wird nicht immer angemahnt, dass die Jugend sich nicht genügend politisch und ehrenamtlich engagiert? So, liebes Kultusministerium, wie gehst du nun mit dem Erfolg deiner ständig erklärten Ziele um? Werden Eltern nun weiterhin die Wahl haben zwischen Lesen-müssen und Ressourcenverschwendung?

15.10.2015, Alexandra Lux






Feedback-Kultur - Wir möchten nicht länger auf Ihre Antwort warten, Herr Eisenreich
Unter dieser Überschrift stand unsere Aktion, mit der wir beim bayerischen Kultusministerium die Beantwortung unserer Anfrage reklamierten. Nach fast einem Jahr und etlichen Erinnerungs-E-Mails unserer UnterstützerInnen, versendet über unser Portal an Herrn Eisenreich, erhielten wir endlich Antwort.


Der vollständige Sachverhalt

In bayerischen Schulen soll es Feedback-Kultur geben!?

Nachdem davon kaum etwas zu merken ist, erkundigten wir uns zunächst bei Professor Helmke (Gründer des EMU-Verfahrens). Diesem folgend ist EMU seit 10 Jahren fester Bestandteil der bayerischen Lehrerausbildung. Er selbst ist dafür tätig und teilte mit, dass in keinem Bundesland das Interesse an EMU so groß wie in Bayern sei.

Georg Eisenreich (Staatssekretär für Bildung und Kultus) unterstrich im Rahmen eines persönlichen Gesprächs mit Aktion gute Schule, dass er selbst ein solches Verfahren zur Qualitätssicherung sehr befürwortet.

Am 15. April 2014 fragten wir schriftlich nach. Da nach 9 Monaten auf verschiedene Nachfragen lediglich "Bitte um Geduld", aber keine Antwort vorlag, forderten wir über unseren Newsletter und die Homepage zum Versand von Erinnerungs-E-Mails auf.

Sehr geehrter Herr Eisenreich,

gern wüsste ich, wie es an den bayerischen Schulen und in der Lehreraus- und –fortbildung mit der Feedback-Kultur bestellt ist.
Wie Aktion gute Schule im April 2014 bei Ihnen dazu anfragte, interessieren auch mich folgende Details:

1.) An welchen bayerischen Universitäten ist EMU Bestandteil der Ausbildung in der 1. Phase der Lehrerausbildung?

2.) Inwieweit werden die Seminarbeauftragten der Bezirksregierungen sowie die Seminarleiter an Gymnasien und Realschulen vom zur Implementierung von EMU in der 2. Phase der Lehrerausbildung aufgefordert bzw. darauf vorbereitet?

3.) Wie viele Lehrgänge und für wie viele Teilnehmer sind hierzu an der ALP Dillingen und beim ISB zu dem Thema EMU bislang A) angeboten und B) durchgeführt wurden?

4.) In welchen Fächern wird EMU durchgeführt?

5.) Wie viel Zeit erhalten die LehrerInnen (Schulartabhängig?) für die Durchführung und Auswertung?


Ich hoffe auf baldige Antwort, vielen Dank für Ihre Bemühungen.



Mit der Antwort von Herrn Eisenreich (24.02.2015) wird bestätigt, dass das Wissen über den Nutzen einer Feedback-Kultur längst vorhanden ist. Sie wird zudem offensichtlich auch von höchster Stelle befürwortet. Für uns bleibt deshalb nach wie vor die Frage offen: Warum kommt davon nur so wenig bei den Schulen an?


Wir wünschen uns, dass Herr Eisenreich mit seinem Vorhaben (Zitat aus seinem Antwortschreiben) die Akzeptanz dieser wertvollen Maßnahme gebührend steigert!

Ich lasse derzeit aber auch Vorschläge prüfen, die auf eine stärkere Verbindlichkeit bei der Einholung von Feedback an Schulen abzielen. Da aus meiner Sicht die Lehrkräfte von einer gelebten Feedbackkultur profitieren würden, werde ich in Kürze ein Gespräch mit den Lehrerverbänden zu diesem Thema führen.



Gemäß unserer Umfrage zum Thema Feedback-Kultur gibt es derzeit leider grad mal 6,7% Feedback Schüler => Lehrer. An der Umfrage können Sie nach wie vor teilnehmen und die Ergebnisse ansehen.









2. Dezember 2014 - Übergabe von 4.213 Unterschriften für inklusive Kindertagesstätten

Petition an den bayerischen Landtag





Bayern hat im bundesweiten Vergleich die niedrigste Inklusionsquote im Vorschulalter! Dabei haben behinderte Kinder (Verbrieft seit der -nderung des BayEUG) zumindest das Recht, zusammen mit den Nachbarskindern in ihre Sprengelschule vor Ort zu gehen. Ganz anders ist das bei den Kindergärten! Hier gibt es keine Sprengeleinteilung, eine Aufnahmeverpflichtung fehlt.

In den meisten europäischen Länder werden Kinder mit Handicaps und hohem Förderbedarf in Kindergärten vorrangig aufgenommen. Die dafür benötigten Ressourcen fehlen bei uns. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass diese bereitgestellt werden.

Zusammen mit dem Netzwerk Inklusion in Bayern und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Landesverband Bayern, sammelten wir 4.213 Unterschriften für diese Petition und übergaben sie an den bayerischen Landtag.

Inklusion ist eine Chance für alle Beteiligten - sie ist erst dann gelungen, wenn keiner mehr darüber spricht weil das Mit- und Nebeneinander zur Selbstverständlichkeit geworden ist.

Wir danken für jede Unterschrift!

Text der Petition






6. September 2014 - Podiumsdiskussion in München

Welche Schulen brauchen wir?





Mitveranstalter: Referat für Bildung und Sport der Landreshauptstadt München

Es diskutierten:
Moderation durch Jonas Lanig - Vorsitzender Bundesverband Aktion Humane Schule e.V.





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Landratswahl Freising 2014

Offener Brief an die Kadiatinnen und Kandidaten der Landratswahl im Landkreis Freising. Wir wollten wissen, wie diese sich zur aktuellen Schulentwicklung positionieren und was sie diesbezüglich für Pläne haben.

Antwortschreiben des Landratskandidaten Josef Hauner, CSU, vom 19.02.2014



Sehr geehrter Herr Becker,

mit Interesse habe ich Ihr Schreiben zur Kenntnis genommen, zumal die Thematik, die Sie ansprechen, nicht erst in Zeiten eines Landratswahlkampfes aktuell ist, sondern Pädagogen laufend beschäftigt.

Ich mochte mich hier aber nicht zu allgemeinen schulpolitischen Vorstellungen äußern, sondern konkret auf ihre Fragen eingehen.

Ich versichere Ihnen, dass ich Neuerungen im pädagogisch-didaktischen Konzept unserer Schulen stets aufgeschlossen gegenüber stand und stehe. So gehören im Bereich der Grund-und Mittelschulen im Landkreis Freising, für die ich in meiner beruflichen Tätigkeit mit verantwortlich bin, schon seit längerer Zeit zum Beispiel Wochenplanarbeit, Stationenlernen, Sitz- und Leseecken, variable Möbel, Teppichboden, selbständige Arbeit an Computern im Klassenzimmer, digitales Klassenzimmer und andere Elemente der Montessoripädagogik zum schulischen Alltag vieler Lehrkräfte. Natürlich profitieren vor allem jüngere Lehrkräfte von der Aufnahme neuer pädagogisch- didaktischer Erkenntnisse in die Lehrerausbildung. Aber auch erfahrene, altere Kolleginnen und Kollegen werden laufend durch Fortbildungsveranstaltungen für neue Wege der Pädagogik sensibilisiert.

Alle Entscheidungen über bauliche und pädagogische Konzepte beim anstehenden Neubau der Realschule(n) und des beruflichen Schulzentrums wurden von mir als Landrat in enger Abstimmung mit den späteren Nutzern, also den betroffenen Schulfamilien (Schulleitungen, Lehrerkollegien, Eltern- und Schülervertretungen, Sozialpädagogen) getroffen. Die vom Kultusministerium vorgegebenen Rahmenbedingungen eröffnen durchaus Spielraume für die Umsetzung neuer pädagogischer Überlegungen. Ich verstehe die Aufgabe des Landrats als Moderator in diesem konzeptionellen Prozess. Er sollte in einem Arbeitskreis die Vorstellungen aller Beteiligten in gemeinsamen Gesprächen zu einem Gesamtkonzept zusammenfuhren und der Schulfamilie keine bestimmte Vorstellung „überstülpen“.

Sobald ein Konzept steht, kann es als Vorgabe in nachfolgende Architektenwettbewerbe einfließen. Auch die Zusammensetzung einer Wettbewerbsjury ist von großer Wichtigkeit. Die späteren Nutzer entstehender Schulgebäude müssen von Anfang an und auch wahrend der Baumaßnahme laufend ihre begründeten Wünsche einbringen können.

Die in der Trägerschaft des Landkreises Freising stehenden Gymnasien wie das Camerloher- Gymnasium sowie das Neufahrner und Moosburger Gymnasium wurden durch die Kreistagsbeschlusse der vergangenen Jahre mit hohen Investitionskosten durch Ergänzungs- bzw. Neubauten oder Generalsanierungen auf den neuesten Stand gebracht. Auf diesem Gebiet werden in nächster Zeit keine größeren baulichen Maßnahmen anstehen. Im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten werden aber konkrete Wunsche und Anregungen aus den betroffenen Schulen heraus im Landratsamt bei mir sicher ein offenes Ohr finden.

Schule als Spiegelbild unserer Gesellschaft muss immer auf die Herausforderungen der Zeit reagieren. Breites öffentliches Interesse an diesen Entwicklungen ist mir sehr wichtig.

Mit freundlichen Grüßen
Josef Hauner