nur viele Stimmen können etwas bewegen! - 2.344

 

 

Liebe Leserinnen und Leser unseres Newsletters,

der erste Newsletter dieses Jahr kommt etwas später als geplant. Das liegt nicht daran, dass es wenig zu berichten gibt, es gab einfach zu viele Termine, die die wenigen dafür vorhandenen Ressourcen gebunden haben.

Auch in 2015 möchte ich mich weiterhin gemeinsam mit allen die mithelfen und uns unterstützen für bessere Bedingungen in unseren Bildungseinrichtungen einsetzen. Ein Schwerpunkt liegt bei der Forderung nach einer gesetzlichen legitimierten und demokratisch gewählten Elternvertretung für Bayern. Weiterhin setzen wir dabei auch auf gezielte Aufklärung im Rahmen unserer Informationsveranstaltungen.

Erst letzte Woche hatten wir eine in einem Münchener Kindergarten. Wieder zeigte es sich deutlich, dass wir es dem Bildungssystem nicht wirklich zutrauen, sich zeitgemäßer auszurichten. Mit „wir“ meine ich dabei in erster Linie die unmittelbar Betroffenen wie Eltern und LehrerInnen. Unsere im Film eingefangenen Beispiele guter Schulen begeistern jedes Mal auf Anhieb fast alle Anwesenden. Sprechen wir dann anschließend darüber, drücken nicht wenige ihren persönlichen Unmut und Enttäuschung bei eigenen Vorstößen aus.

Auch die anwesende Ministerin des Bayerischen Landtags, Doris Rauscher (SPD), betonte ausdrücklich, dass „wir“ es eigentlich selbst in den Händen halten. Mit unserer Kraft kann viel bewegt werden. Jeder Einzelne kann etwas zum Gelingen des Ganzen beitragen. Bei Aktion gute Schule ist es z.B. auch die Stimmenanzahl der namentlich eingetragenen UnterstützerInnen. Bitte denken Sie immer wieder daran. Motivieren und informieren Sie in Ihrem persönlichen Umfeld, der Familie und bei den Nachbarn.

Somit können wir dazu beitragen, dass sich z. B. unsere LehrerInnen wohler fühlen, wenn sie an ihren Beruf denken. Ein solcher Kommentar „Stell dir vor, du stehst jeden Tag vor einer Klasse die meistens nicht aufpasst und dir keinen Respekt zeigt“ fiel mir dazu vor Kurzem auf. Hier können Sie einen Beitrag dazu lesen, der neu in unsere Rubrik Fakten eingereiht wurde.


Für das noch junge 2015 wünsche ich Ihnen und uns viel Glück, Gesundheit und Zufriedenheit
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Thomas Becker und das Team der Aktion gute Schule


 


Die Themen des heutigen Newsletters:


Drohbriefe für eine Inklusionsbefürworterin

Frau Professor Dr. Christina Schenz ist Professorin an der Universität Passau und setzt sich nicht nur des Gesetzes wegen für Inklusion ein. Einer Ihrer Forschungsbereiche bezieht sich auf den Umgang mit Diversität in der Gesellschaft. Unter Inklusion versteht sie am Lehrstuhl für Grundschulpädagogik deshalb auch nicht "nur" die Integration von Behinderten an der Regelschule sondern unterstützt Schulen dabei, sich den Bedarfen aller Kinder in ihren Entwicklungsprozessen anzupassen ("Vom Hochbegabten bis zum Behinderten" - wobei diese Attribute natürlich auch in einer Person zusammenfallen können). Im Wesentlichen entwickle sie mit Schulen Konzepte, in denen diese individualisierenden Unterricht führen lernen und dementsprechend ihre Schule auch strukturell dafür umbauen.

Vor kurzem wurde ein Interview von ihr in der Passauer neuen Presse (PNP) zum Stand der Inklusion abgedruckt. Wie Sie lesen werden, gibt sie ein differenziertes Bild auf den Umgang mit "Anderssein" und sieht es als selbstverständliche Aufgabe von Schulen an, sich damit auseinander zu setzen.

Seitdem erhält sie anonyme Drohbriefe und beleidigende Mails! Problematisch finden wir es, dass anschließend in der PNP weitere Beiträge erscheinen, die Förderschulen explizit als unabdingbar und wichtig darstellen und den Eindruck vermitteln, dass Exklusion kein Problem sei! Diese Überschrift ist uns besonders aufgefallen "Für Förderschulen statt Inklusion".

Ohne ein Aufzeigen von Beispielen des positiven Gelingens der Inklusion in allen Lebensbereichen, kann solchen Ängste kaum begegnet werden. Wir wünschen uns, dass die bayerische Staatsregierung effektivere Maßnahmen als in der Vergangenheit zur Umsetzung der Inklusion ergreift. Regelmäßig kommen uns Berichte von Eltern zu Ohren, denen eine Aufnahme ihrer Kinder sowohl bei KiTas als bei Schulen nicht nur erschwert werden.

Dass derzeit nicht einmal 2% der bayerischen Schulen das Profil Inklusion aufweisen, bestätigt die stiefmütterliche Handhabung dieses Themas.

Im Lager der Inklusionsgegner scheinen ganze Förderschulstandorte um ihre Existenz zu fürchten. Hier werden eindeutige Signale und Strukturbeschreibungen benötigt, die ein Zusammenarbeiten der Sonderpädagogen mit und in den Bildungseirichtungen beschreiben und fordern.

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Wir möchten nicht länger auf Ihre Antwort warten, Herr Eisenreich

In bayerischen Schulen soll es Feedback-Kultur geben. Nachdem davon kaum etwas zu merken ist, erkundigten wir uns zunächst bei Professor Helmke (Gründer des EMU-Verfahrens).  Diesem folgend ist EMU seit 10 Jahren fester Bestandteil der bayerischen Lehrerausbildung. Er selbst ist dafür tätig und teilte mit, dass in keinem Bundesland das Interesse an EMU so groß wie in Bayern sei.

Letzten April unterstrich Georg Eisenreich (Staatssekretär für Bildung und Kultus) im Rahmen eines persönlichen Gesprächs mit Aktion gute Schule, dass er selbst dieses Verfahren zur Qualitätssicherung sehr befürwortet.

Am 11. April 2014 fragten wir schriftlich wie folgt nach:

Bis heute liegt uns bis auf die "Bitte um Geduld" keine Antwort vor. Jetzt möchten wir nicht länger warten, 9 Monate sind genug!
Klicken Sie hier und bitten Georg Eisenreich um baldmöglichste Antwort - Ihr Mail-Programm sollte Ihnen unseren Textvorschlag auf den Bildschirm bringen.

Auf unserem Portal befindet sich eine Umfrage zum Thema Feedback-Kultur. Sie können daran teilnehmen und das Ergebnis sehen: Grad mal 6,7% Feedback Schüler => Lehrer.

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Natürliches Lernen - Schetinin Schule

Zu diesem Video muss nicht viel geschrieben werden. Ansehen unbedingt empfohlen!

Eine Schule, in der die Schüler selbstständig und altersübergreifend nicht nur lernen sondern auch ihren Alltag gestalten. 12.5 Minuten, die Sie sich ansehen sollten. Anschließend können Sie mit uns zusammen überlegen, wie wir unsere derzeitigen Schulen aufwerten sollten.

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Lernen fürs Leben 

Ich bin fast 18 und hab keine Ahnung von Steuern, Miete oder Versicherungen.
Aber ich kann 'ne Gedichtsanalyse schreiben. In 4 Sprachen.


Diese Kurznachricht der Schülerin Nina aus Köln verbreitete sich schnell wie ein Lauffeuer durch die sozialen Medien. Ein deutliches Zeichen, wie hoch der Leidensdruck und die Zustimmungsrate ist. Letzte Woche war dann in der SZ zu lesen, dass in Baden Württemberg für 2016 an allen allgemeinbildenden Schulen ein Pflichtfach "Wirtschaft und Beruf" eingeführt wird. Das Fach solle "Kindern helfen, zu mündigen Wirtschaftsbürgern zu werden."

Wir hoffen, dass solche Entscheidungen sprichwörtlich Schule machen. Ferner schlagen wir die Einführung folgender Lerninhalte ein: Glück, Verantwortung, wie gehe ich mit Enttäuschungen richtig um, Selbstreflektion - wie kann ich aus Fehlern lernen?, Nachhaltigkeit in allen Lebenslagen, gesunde Risikobereitschaft - (unvollständige Auflistung ;-)

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50.000 BesucherInnen zum Jahreswechsel

Zum Jahreswechsel auf 2015 zählten wir 50.000 BesucherInnen auf unserem Portal. Das ist seit der Einrichtung unserer Besucherzählers im Mai 2013 eine ordentliche Zahl. Hatten wir anfangs etwa 45 tägliche BesucherInnen, liegt die Frequenz inzwischen bei deutlich mehr als 100. Das freut uns natürlich sehr.

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Kurz gemeldet        

·         Nach wie vor: Bildungsratgeber kostenlos abzugeben.

 

Nach wie vor: Gegen Versandkostenübernahme (3 Euro) schicken wir Ihnen (solange der Vorrat reicht), den RATGEBER Bildung (Verkaufspreis 6 Euro). Das Heft entstand in Kooperation mit dem Deutschen Schulpreis.

Bitte hier per E-Mail bestellen.
Aus dem Editorial: Liebe Eltern, wir haben ein Heft gemacht für Väter und Mütter, die wollen, dass ihre Kinder mit Freude zur Schule gehen. Ein Heft, wie wir es selbst gern vor der Einschulung unserer Kinder gelesen hätten.

Bitte üben Sie sich ggf. etwas in Geduld, der Versand erfolgt stets einmal pro Woche - Danke!



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Immer noch wichtig!
Haben sich alle Ihre Freunde und Familienmitglieder schon auf unserem Portal eingetragen?
Sie wissen ja, jede Stimme zählt. Die Anzahl der Unterstützer stärkt unsere Position und dient
als Türöffner für Gespräche mit den Verantwortlichen in Politik und den Ministerien.
Hier können Sie uns weitere Unterstützer empfehlen. 
(Einfach E-Mail-Adressen per Mail an uns schicken - wir kümmern uns darum :-)

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Newsletter 58 - 01/2015