Liebe Leserinnen und Leser unseres Newsletters,
der erste Newsletter dieses Jahr kommt etwas später als geplant. Das liegt
nicht daran, dass es wenig zu berichten gibt, es gab einfach zu viele Termine,
die die wenigen dafür vorhandenen Ressourcen gebunden haben.
Auch in 2015 möchte ich mich weiterhin gemeinsam mit allen die mithelfen und uns unterstützen für bessere Bedingungen in unseren Bildungseinrichtungen einsetzen. Ein Schwerpunkt liegt bei der Forderung nach einer gesetzlichen legitimierten und demokratisch gewählten Elternvertretung für Bayern. Weiterhin setzen wir dabei auch auf gezielte Aufklärung im Rahmen unserer Informationsveranstaltungen.
Erst letzte Woche hatten wir eine in einem Münchener Kindergarten. Wieder zeigte es sich deutlich, dass wir es dem Bildungssystem nicht wirklich zutrauen, sich zeitgemäßer auszurichten. Mit „wir“ meine ich dabei in erster Linie die unmittelbar Betroffenen wie Eltern und LehrerInnen. Unsere im Film eingefangenen Beispiele guter Schulen begeistern jedes Mal auf Anhieb fast alle Anwesenden. Sprechen wir dann anschließend darüber, drücken nicht wenige ihren persönlichen Unmut und Enttäuschung bei eigenen Vorstößen aus.
Auch die anwesende Ministerin des Bayerischen Landtags, Doris Rauscher (SPD), betonte ausdrücklich, dass „wir“ es eigentlich selbst in den Händen halten. Mit unserer Kraft kann viel bewegt werden. Jeder Einzelne kann etwas zum Gelingen des Ganzen beitragen. Bei Aktion gute Schule ist es z.B. auch die Stimmenanzahl der namentlich eingetragenen UnterstützerInnen. Bitte denken Sie immer wieder daran. Motivieren und informieren Sie in Ihrem persönlichen Umfeld, der Familie und bei den Nachbarn.
Somit können wir dazu beitragen, dass sich z. B. unsere LehrerInnen wohler fühlen, wenn sie an ihren Beruf denken. Ein solcher Kommentar „Stell dir vor, du stehst jeden Tag vor einer Klasse die meistens nicht aufpasst und dir keinen Respekt zeigt“ fiel mir dazu vor Kurzem auf. Hier können Sie einen Beitrag dazu lesen, der neu in unsere Rubrik Fakten eingereiht wurde.
Für das noch junge 2015 wünsche ich Ihnen und uns viel Glück, Gesundheit und
Zufriedenheit
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Thomas Becker und das Team der Aktion gute Schule
Die Themen des heutigen Newsletters:
Drohbriefe für eine Inklusionsbefürworterin
Frau
Professor Dr. Christina
Schenz ist Professorin an der Universität Passau und setzt sich nicht nur
des Gesetzes wegen für Inklusion ein. Einer Ihrer Forschungsbereiche bezieht
sich auf den Umgang mit Diversität in der Gesellschaft. Unter Inklusion
versteht sie am Lehrstuhl für Grundschulpädagogik deshalb auch nicht
"nur" die Integration von Behinderten an der Regelschule sondern
unterstützt Schulen dabei, sich den Bedarfen aller Kinder in ihren
Entwicklungsprozessen anzupassen ("Vom Hochbegabten bis zum
Behinderten" - wobei diese Attribute natürlich auch in einer Person
zusammenfallen können). Im Wesentlichen entwickle sie mit Schulen Konzepte, in
denen diese individualisierenden Unterricht führen lernen und dementsprechend
ihre Schule auch strukturell dafür umbauen.
Vor kurzem wurde ein Interview von
ihr in der Passauer neuen Presse (PNP) zum Stand der Inklusion abgedruckt. Wie
Sie lesen werden, gibt sie ein differenziertes Bild auf den Umgang mit
"Anderssein" und sieht es als selbstverständliche Aufgabe von Schulen
an, sich damit auseinander zu setzen.
Seitdem erhält
sie anonyme Drohbriefe und beleidigende Mails! Problematisch finden wir es,
dass anschließend in der PNP weitere Beiträge erscheinen, die Förderschulen
explizit als unabdingbar und wichtig darstellen und den Eindruck vermitteln,
dass Exklusion kein Problem sei! Diese Überschrift ist uns besonders
aufgefallen "Für
Förderschulen statt Inklusion".
Ohne ein Aufzeigen von Beispielen des positiven Gelingens der Inklusion in
allen Lebensbereichen, kann solchen Ängste kaum begegnet werden. Wir wünschen
uns, dass die bayerische Staatsregierung effektivere Maßnahmen als in der
Vergangenheit zur Umsetzung der Inklusion ergreift. Regelmäßig kommen uns
Berichte von Eltern zu Ohren, denen eine Aufnahme ihrer Kinder sowohl bei KiTas
als bei Schulen nicht nur erschwert werden.
Dass derzeit nicht einmal 2% der bayerischen Schulen das Profil Inklusion
aufweisen, bestätigt die stiefmütterliche Handhabung dieses Themas.
Im Lager der Inklusionsgegner scheinen ganze Förderschulstandorte um ihre
Existenz zu fürchten. Hier werden eindeutige Signale und Strukturbeschreibungen
benötigt, die ein Zusammenarbeiten der Sonderpädagogen mit und in den
Bildungseirichtungen beschreiben und fordern.
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Wir möchten nicht länger auf Ihre Antwort warten, Herr Eisenreich
In bayerischen
Schulen soll es Feedback-Kultur geben. Nachdem davon kaum etwas zu merken ist,
erkundigten wir uns zunächst bei Professor Helmke (Gründer des EMU-Verfahrens).
Diesem folgend ist EMU seit
10 Jahren fester Bestandteil der bayerischen Lehrerausbildung.
Er selbst ist dafür tätig und teilte mit, dass in keinem Bundesland das Interesse
an EMU so groß wie in Bayern sei.
Letzten April
unterstrich Georg Eisenreich (Staatssekretär für Bildung und Kultus)
im Rahmen eines persönlichen Gesprächs mit Aktion gute Schule, dass er selbst dieses
Verfahren zur Qualitätssicherung sehr befürwortet.
Am 11. April 2014
fragten wir schriftlich wie folgt nach:
Bis heute liegt
uns bis auf die "Bitte um Geduld" keine Antwort vor. Jetzt möchten wir nicht länger warten,
9 Monate sind genug!
Klicken
Sie hier und bitten Georg Eisenreich um baldmöglichste Antwort - Ihr
Mail-Programm sollte Ihnen unseren Textvorschlag auf den Bildschirm bringen.
Auf unserem
Portal befindet sich eine Umfrage
zum Thema Feedback-Kultur. Sie können daran teilnehmen und das Ergebnis
sehen: Grad mal 6,7% Feedback Schüler => Lehrer.
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Natürliches Lernen - Schetinin Schule
Zu diesem Video muss nicht viel geschrieben werden. Ansehen unbedingt empfohlen!
Eine Schule, in der die Schüler selbstständig und altersübergreifend nicht nur
lernen sondern auch ihren Alltag gestalten. 12.5 Minuten, die Sie sich ansehen
sollten. Anschließend können Sie mit uns zusammen überlegen, wie wir unsere
derzeitigen Schulen aufwerten sollten.
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Ich bin
fast 18 und hab keine Ahnung von Steuern, Miete oder Versicherungen.
Aber ich kann 'ne
Gedichtsanalyse schreiben. In 4 Sprachen.
Diese Kurznachricht der Schülerin Nina aus Köln verbreitete sich schnell wie
ein Lauffeuer durch die sozialen Medien. Ein deutliches Zeichen, wie hoch der
Leidensdruck und die Zustimmungsrate ist. Letzte Woche war dann in der SZ zu
lesen, dass in Baden Württemberg für 2016 an allen allgemeinbildenden
Schulen ein Pflichtfach "Wirtschaft und Beruf" eingeführt wird. Das
Fach solle "Kindern helfen, zu mündigen Wirtschaftsbürgern zu
werden."
Wir hoffen, dass
solche Entscheidungen sprichwörtlich Schule machen. Ferner schlagen wir die
Einführung folgender Lerninhalte ein: Glück, Verantwortung, wie gehe ich mit
Enttäuschungen richtig um, Selbstreflektion - wie kann ich aus Fehlern lernen?,
Nachhaltigkeit in allen Lebenslagen, gesunde Risikobereitschaft -
(unvollständige Auflistung ;-)
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50.000 BesucherInnen zum Jahreswechsel
Zum
Jahreswechsel auf 2015 zählten wir 50.000 BesucherInnen auf unserem Portal. Das
ist seit der Einrichtung unserer Besucherzählers
im Mai 2013 eine ordentliche Zahl. Hatten wir anfangs etwa 45 tägliche
BesucherInnen, liegt die Frequenz inzwischen bei deutlich mehr als 100. Das
freut uns natürlich sehr.
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Kurz gemeldet
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Nach wie vor: Bildungsratgeber kostenlos abzugeben.
|
Nach wie
vor:
Gegen Versandkostenübernahme (3 Euro) schicken wir Ihnen (solange der Vorrat
reicht), den RATGEBER Bildung (Verkaufspreis 6 Euro). Das Heft entstand in
Kooperation mit dem Deutschen Schulpreis. Bitte hier per E-Mail
bestellen. |
Immer noch wichtig!
Haben
sich alle Ihre Freunde und Familienmitglieder schon auf unserem Portal
eingetragen?
Sie wissen ja, jede Stimme zählt. Die Anzahl der Unterstützer stärkt unsere
Position und dient
als Türöffner für Gespräche mit den Verantwortlichen in Politik und den
Ministerien.
Hier
können Sie uns weitere Unterstützer empfehlen.
(Einfach E-Mail-Adressen per Mail an uns schicken - wir kümmern
uns darum :-)
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58 - 01/2015