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Münster (upm/ch)
Das &quot;quoppen&quot; am Computer wird nicht benotet. Es hilft Lehrkräften, den Fortschritt der Schüler zu beurteilen. (Foto: Symbolbild)<address>© Colourbox.de</address>
Das "quoppen" am Computer wird nicht benotet. Es hilft Lehrkräften, den Fortschritt der Schüler zu beurteilen. (Foto: Symbolbild)
© Colourbox.de

"Es geht um Lernzuwächse, nicht um Noten"

Psychologen starten neue Studien zur Lernverlaufsdiagnostik in der Schule / Teilnehmende Klassen gesucht

Für Eltern mit Kindern im schulpflichtigen Alter hat Prof. Dr. Elmar Souvignier von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) einen Tipp: "Fragen Sie Ihre Kinder nicht nach den Noten. Fragen Sie: 'Was habt ihr heute in der Schule gelernt'?" Denn aus Sicht des Psychologen ist es wichtig, dass ein Kind Lernfortschritte macht – und das ist auf jedem Leistungsniveau möglich. Vor diesem Hintergrund hat er mit seinem Team das computerbasierte Programm "quop" entwickelt. Es hilft Lehrkräften, den Fortschritt der Schülerinnen und Schüler zu beurteilen. Im Herbst starten dazu neue Forschungsprojekte. Daher suchen die Wissenschaftler derzeit nach interessierten zweiten bis vierten Klassen, die an den Studien teilnehmen möchten. Die Teilnahme ist kostenfrei. Weitere Information können unter "lernverlauf@uni-muenster.de" angefordert werden.

Lese- und Rechenkompetenz werden überprüft

Hinter dem Kunstwort "quop" verbirgt sich ein innovativer Ansatz der Lernverlaufs-Diagnostik, der inzwischen in mehr als 500 Klassen eingesetzt wird. Überprüft werden Fähigkeiten wie Lese- und Rechenkompetenz. Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten dabei im gesamten Schuljahr regelmäßig kurze Tests am Computer. Direkt im Anschluss stehen den Lehrkräften und den Schülern die Ergebnisse zur Verfügung. "Das 'quoppen', wie wir es nennen, macht den Schülerinnen und Schülern Spaß, da sie ihre Lernzuwächse selbst beobachten können und es hier nicht um Noten geht" berichtet Susanne Kerner, Lehrerin an der Gemeinschaftsgrundschule Bösensell.

"Die bisherigen Studien zeigen, dass Lehrkräfte unsere Lernverlaufsdiagnostik sehr schätzen und dass 'quop' in den Klassen praktikabel eingesetzt werden kann", berichtet Dr. Natalie Förster, die das System mitentwickelt hat. Lehrkräfte nutzten die Informationen über die Lernverläufe der Schüler zur Identifikation von Stärken und Schwächen, zur Unterrichtsplanung und für Gespräche mit Eltern. "Was uns vor allem freut, ist, dass sich der Einsatz von 'quop' positiv auf die Leistungsentwicklung der Schüler auswirkt", betont Natalie Förster mit Blick auf aktuelle Forschungsergebnisse.

"Quop", das von den Psychologen am Institut für Psychologie in Bildung und Erziehung der WWU in Zusammenarbeit mit einem Softwareunternehmen entwickelt wurde, gibt es nun seit sieben Jahren. Aktuell werden im Lesen und in der Mathematik Tests für die Klassenstufen eins bis sechs angeboten. Von Beginn an wurde das Verfahren intensiv wissenschaftlich erforscht. In diesem Schuljahr untersuchen die Wissenschaftler unter anderem die Zusammenhänge zwischen Lesemotivation und Lesekompetenz sowie Möglichkeiten der Förderung.

 

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