nur viele Stimmen können etwas bewegen! - 2.404

 

 

Liebe Leserinnen und Leser unseres Newsletters,

und schon wieder ist es passiert. Uns bildungsinteressierten Bürgern soll etwas als Erfolgsgeschichte verkauft werden, das sich beim näheren Hinsehen fast schon in Luft auflöst. Selbstverständlich wurden SchülerInnen entsprechend ausgebildet - das ist sehr wichtig und natürlich auch lobenswert. Aber darf so eine seriöse Pressearbeit aussehen?

Nur eine wohlklingende und ohne jeden Zusammenhang präsentierte Zahl, mit der gleich mal der Erfolg der letzten 5 Jahre vorgewiesen werden soll? Ist das vielleicht ein Versehen? Oder gibt es keine wirklichen Erfolge zu vermelden? 

Die Aussage der Meldung lautet Erfolgsgeschichte Medienführerschein Bayern, bereits 150.000 Schüler besitzen den Medienführerschein. So zu lesen in einem der jüngsten Schüler- bzw. Elternnews des Kultusministeriums. Wer genauer hinsieht und nachrechnet erkennt, dass es sich dabei um jährlich 30.000(!) SchülerInnen handelte. Im Verhältnis der jährlichen Anzahl von ca. 1.2 Mio. sind das aber nur grad mal 2,3 %. Erfolgsgeschichten sehen für mich anders aus!

Solche (Presse)Verpackungen empfinde ich als Mogelpackungen, die umgehend abzustellen sind - noch dazu, wenn sie aus unserer aller Steuergelder finanziert werden!

Interessant finde ich auch die Aussage von unserer Medienministerin Ilse Aigner. Es interessiert mich sehr, wie sie das umsetzen möchte: "Als Medienministerin setze ich mich dafür ein, dass jeder Jugendliche in Bayern auf seinem Bildungsweg erfolgreich den Medienführerschein absolviert." Mit welchen Lehrkräften soll das bitte bewerkstelligt werden? Das wäre dann eine Steigerung um über 4.000 %, gemessen am derzeitigen Ergebnis ;-) Das wäre dann mal wirklich eine gute Pressemitteilung.

Hier können Sie unseren Kultusminister fragen, was er zu einer solchen Art der Berichterstellung zu sagen hat. 
"Gibt es einen Pressekodex im bayerischen Kultusministerium?"
Je mehr Anfragen dazu im Ministerium eingehen, um so eher kann sich etwas verändern!


 

Nun wünsche ich Ihnen viele für Sie interessante Information in unserem heutigen Newsletter
 
Herzliche Grüße
Ihr Thomas Becker und das Team der Aktion gute Schule e.V. 


 


Die Themen des heutigen Newsletters:

 

 

Petition für ausreichende Leistungen für die (Aus-)Bildung von Flüchtlingskindern

Im Rahmen unserer Arbeit im Forum Bildungspolitik in Bayern erstellten wir diese Petition an den bayerischen Landtag.

"Das Forum Bildungspolitik kritisiert angesichts der aktuellen Entwicklung jedoch den Umgang mit ausbildungswilligen Flüchtlingen. Es ist nicht akzeptabel, wie in der Mehrheit sehr wissenshungrigen und arbeitswilligen jungen Menschen eine Teilhabe an (Aus-)Bildung und damit eine Integration in unsere Gesellschaft vorenthalten wird. Dies betrifft vor allem die gravierende Unterversorgung mit Berufsschulplätzen für Flüchtlinge...."

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Kämpferische Mädchen legen sich mit dem Kulturministerium an…

Ein Kommentar zum Artikel „Kämpferische Mädchen“ aus der SZ vom 30.09.2015

„Schule & wir“ ist die Postille des Kultusministeriums, mit dem es die Eltern aller SchülerInnen im Freistaat über wichtige Bildungsthemen informieren will. Durch die Verteilung über die Schulen bekommen also alle Kinderhaushalte dieses Heft, ob sie wollen oder nicht, außer es verschwindet im Bermudadreieck „Schulranzen“. Als neutrale Informationen kann man die Inhalte nicht durch gehen lassen, sie geben die gefärbte Meinung des Kultusministeriums wieder und auf Kritik wird abwehrend reagiert. Das haben wir z. B. im März 2014 erlebt, als wir
Stellung zu den angeblich „10 populärsten Irrtümern der Pädagogik“ genommen haben. Nicht nur wir standen dem Artikel kritisch gegenüber, auch andere Vereinigungen übten Kritik – hier die Sammlung dazu.

Wir erleben das Heft als höchste Kunst des kosmetischen Marketings zu den Aktivitäten des Kultusministeriums. Sicher wird über Aktuelles berichtet, wenn es z.B. wie aktuell um die flexible Eingangsstufe in den Grundschulen geht. Es wird hervorgehoben, dass es 37 neue "Flexible Grundschulen" gibt. Mit absoluten Zahlen (188 bayerische Grundschulen) ohne Vergleichsgrößen (tatsächlich gibt es in Bayern 2260 öffentliche Grundschulen!) werden Tatsachen vorgespiegelt, die nicht mehr nur kosmetisch sind, sondern als grobes Übertünchen von Defiziten gesehen werden müssen! Durch diese Marketing-Tricks wid unsere werbegewöhnte Gesellschaft hinters Licht geführt und die Aktionen des Kultusministeriums auf den Sockel der Herrlichkeit gehoben. "Mit einer flexibel organisierten Eingangsstufe wird
die bayerische Grundschule jedem einzelnen Kind noch besser gerecht. Jedes Kind soll..." (Zitat von G. Eisenreich aus dem Heft). Das sind gerade mal 8%!

Im aktuellen Heft (2/2015) liest man über die „Generation online“ und die Rolle der Medien an den Schulen. Im Internetzeitalter sind ja alle viel zu viel online. Zeitungsprojekte sollen Schüler ans Zeitunglesen heranführen, dazu bekommen die Schulen Printausgaben der Tageszeitungen zur Verfügung gestellt. In der Auseinandersetzung sollen sie sich zu kritischen Lesern entwickeln. Scheinbar setzt das Kultusministerium mit der Printausgabe von „Schule & wir“ auch auf diesen Erziehungserfolg, allerdings bei den Eltern, denn sie wollen partout trotz jährlicher Druckkosten von 350 000 € nicht auf die Druckausgabe verzichten, die sie auch mit der Tageszeitung wie z.B. der SZ vergleichen. 

Es scheint, es herrscht die Angst, dass die digitale Ausgabe, die schon lange als pdf und e-paper parallel zur Verfügung steht, sonst nicht gelesen würde und somit die gezielten Informationen nicht bei den Eltern ankämen. – Ja, ein rumliegendes Heft wird sicher eher durchgeblättert, als die digitale Ausgabe im Netz aktiv aufzurufen. Somit gelingt die Infiltrierung der KM-Gedanken besser als ohne „greifbare“ Ausgabe. Die offizielle Erklärung des KM lautet, dass der alleinige Zugriff auf die digitale Ausgabe die Hälfte der Eltern aus Mangel an Zugangsmöglichkeiten ausschließe. Dabei belegen statistische Erhebungen, dass alle Haushalte mit mindestens einem Kind Internetzugang haben!

Die Mädchen der katholischen Ursulinen Realschule in Straubing haben nun eine Petition eingereicht. Sie wollen den Verzicht der Druckausgabe des Informationsheftes aus dem Kultusministerium mit einer Auflage von knapp 1,4 Millionen Heften. Die Umweltbildung greift! Das ist doch auch ein erklärtes Ziel der schulischen Bildung! Die Mädchen wollen die Hefte nicht mehr länger auf Papier drucken lassen um die Umwelt zu schonen. Da hilft auch die Aussage von Ministeriumssprecher Ludwig Unger, es wäre Recycling-Papier nichts. Sie sind der Meinung, dass zu viele Hefte ungelesen im Müll landen, da die Themen für die Eltern nicht immer interessant wären. Daneben kritisierten sie auch noch das „nicht sehr ansprechende Design“. – Wie in mehreren Bereichen baut das Kultusministerium wohl auch hier auf veralteten Grundlagen.

Auch die freien Wähler mit Günther Felbinger sind für den Verzicht der Printausgabe und sähen die Druckkosten in Lehrerstellen sinnvoller investiert.

Lassen wir uns überraschen, wie das Kultusministerium mit der selbstbewussten Eigeninitiative der Schülerinnen umgeht. Hier zeigen junge Menschen lobenswertes Engagement. Spannend ist, wie damit von politischer Seite umgegangen wird! Wird nicht immer angemahnt, dass die Jugend sich nicht genügend politisch und ehrenamtlich engagiert? So, liebes Kultusministerium, wie gehst du nun mit dem Erfolg deiner ständig erklärten Ziele um? Werden Eltern nun weiterhin die Wahl haben zwischen Lesen-müssen und Ressourcenverschwendung?

15.10.2015, Alexandra Lux

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Empfehlung: Entwicklungsbegleitung von Kindern und Jugendlichen

Das Institut für Zusammenarbeit im Erziehungsbereich setzt sich schon viele Jahre für eine gute Schulkultur ein. Viele Erziehungsmediatoren wurden bereits ausgebildet.
Im Januar 2016 startet eine neue Ausbildungsreihe, die sich besonders an Eltern richtet.
"Starke Kinder - authentische Erziehende" über 2 Jahre mit 7 Wochenenden stärkt Eltern wie Pädagogen in der Entwicklungsbegleitung von Kindern und Jugendlichen. Die Anforderungen haben sich ebenso wie unsere Gesellschaftsstruktur verändert. Gerade aktuell erleben wir, wie wichtig es in einer Demokratie ist, Verantwortung zu übernehmen um mit der Freiheit umgehen zu können.
Prof. Mag. Dr. Eva Maria Waibel und M.A. Helmut Wegner konnten als Referenten gewonnen werden. Pädagogik- oder Lehramtsstudenten bekommen sogar Credit-Points dafür.

Mehr Infos entnehmen Sie bitte dem Flyer oder wenden Sie sich an das IFZE direkt.

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Das Schulfach Glück an Münchner Schulen 

Es gibt es doch, das "Glück" an Münchner Schulen!
Schüler, denen lernen wieder mehr Freude macht und die ihre Selbstwirksamkeit entdecken,
Lehrer, die weniger gestresst ihrer Berufung folgen können,
Lehramtsstudenten, die parallel zum Studium bereits nachhaltige Unterrichtserfahrung machen
…dieses sind nur einige Aspekte des "Pilotprojektes Glück an Münchner Schulen". Mehr finden Sie hier….

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Wir fragen beim bayerischen Kultusminister in Sachen Lernwelten nach

Unser Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle weihte das Schmuttertal-Gymnasium ein. Er sprach sogar von einem Leuchtturmprojekt. "Offene Lernlandschaften ermöglichen es, die besonderen Bedürfnisse der Gymnasiasten jeder Jahrgangsstufe entsprechend zu berücksichtigen", stellte der Minister fest. Das Raumkonzept biete nämlich optimale Rahmenbedingungen für einen modernen Unterricht: Selbsttätigkeit, individuelles Lernen, aber auch Lernen im Team sowie ein methodisch abwechslungsreicher Unterricht würden den Schülerinnen und Schülern helfen, grundlegende Kompetenzen nachhaltig zu erwerben.

Genau dieser Meinung sind wir auch! Aber wie sieht es mit den über 400 anderen Gymnasien in Bayern aus? Diese bieten dann den SchülerInnen offenbar keine optimalen Rahmenbedingungen. Außer denen, die ähnliche Raumkonzepte haben - und derer Anzahl ist höchst überschaubar, vermutlich noch nicht einmal im zweistelligen Bereich. Also so um die 2 bis 3 % aller Gymnasien.

Nachdem der Kultusminister nun offene Lernlandschaften so hoch schätzt, wo bleiben denn die Bestrebungen diese so erfolgversprechenden Maßnahmen flächendeckend einzuführen? Auch benötigen wir dafür LehrerInnen, die mit diesen föllig anderen Anforderungen an das Unterrichtsgeschehen entsprechend umgehen können. Deshalb fragten wir Herrn Spaenle wie er das im Rahmen der Lehrerausbildung verankert, damit zukünftig alle Lehrer so unterrichten können.

Hier können Sie unsere Anfrage an das Kultusministerium lesen - seit 4 Wochen warten wir auf Antwort. Die Frage scheint wohl nicht so einfach zu beantworten zu sein.

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Kurz gemeldet        

·         Unsere neuesten prominenten Unterstützer
Carolin Fink,  Schauspielerin
Cornelia Funke, Jugendbuchautorin

·         Gegen Zulassungsbeschränkungen vor dem Referendariat 
Bereits mehr als 11.300 Eintragungen bei der GEW-Online-Petition.
Haben Sie bereits unterschrieben? Hier gelangen Sie zur Petition

·         BILDUNGSTAGE München: Die Bildungsmesse für Eltern und Schüler 
Die BILDUNGSTAGE München (30. + 31. Januar 2016) sind ein in Deutschland einzigartiges Messeprojekt: Hier können die Adressaten der schulischen Bildung – Eltern und Schüler – zu den wichtigen Entscheidungen und Fragen, die sie betreffen, sich informieren, austauschen und einen persönlichen Eindruck verschaffen.
Aktion gute Schule ist mit einem eigenen Stand vertreten und freut sich auf Sie - kommen Sie vorbei - Der Eintritt ist kostenlos

·         Nach wie vor: Bildungsratgeber kostenlos abzugeben.

 

Gegen Versandkostenübernahme (3 Euro) schicken wir Ihnen (solange der Vorrat reicht), den RATGEBER Bildung (Verkaufspreis 6 Euro). Das Heft entstand 2010 in Kooperation mit dem Deutschen Schulpreis und hat bis heute kaum etwas an Aktualität eingebüßt.

Bitte hier per E-Mail bestellen.
Aus dem Editorial: Liebe Eltern, wir haben ein Heft gemacht für Väter und Mütter, die wollen, dass ihre Kinder mit Freude zur Schule gehen. Ein Heft, wie wir es selbst gern vor der Einschulung unserer Kinder gelesen hätten.

Bitte üben Sie sich ggf. etwas in Geduld, der Versand erfolgt stets einmal pro Woche - Danke!



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Newsletter 68- 11/2015

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