nur viele Stimmen können etwas bewegen! - 2.367

 

 

Liebe Leserinnen und Leser unseres Newsletters,

nun haben wir es höchst amtlich: Bayern bietet seinen Schülerinnen und Schülern an 172 Schulen die Möglichkeit den europäischen Computerführerschein (ECDL) zu erwerben. Bei über 6.100 bayerischen Schulen betrifft das somit 2,8% unserer Schulen. Durch eine Anfrage des Landtagsabgeordneten Günther Felbinger (FW) wurde die Anzahl der Schulen, die den europäischen Computerführerschein ermöglichen, bekannt - vielen Dank! (Antwort des Kultusministeriums).

Vielleicht erinnern Sie sich: Im November 2014 hieß es "Rahmenbedingungen für gute Medienbildung an bayerischen Schulen kontinuierlich verbessert" (Details) Dann im März lobte sich das Kultusministerium mir dieser Aussage "Bayern ist Leitregion für den digitalen Aufbruch. Solide IT-Grundkenntnisse sind für junge Menschen unverzichtbar" (zur Pressemeldung) Im Zusammenhang mit einer Rahmenvertragsverlängerung für einen Dienstleister hieß es damals "Mit dem Europäischen Computerführerschein kann jeder Schüler sein Kompetenzniveau nachweisen." Und wie soll das bitte funktionieren, wenn es grad mal an weniger als 3% der Schulen möglich ist?

Warum wird hier scheinbar gezielt ein Eindruck erweckt, der sich beim näheren Hinsehen nicht mit der Wirklichkeit deckt? Warum bekennt sich das Ministerium nicht zu den realen Umständen? Gerne wüsste ich, wie sich Staatssekretär Georg Eisenreich zum Inhalt dieser Pressemitteilung positioniert. Ob er wirklich die realen Zahlen vor Augen hatte, als er sich in dieser Weise zitieren ließ?

Sie möchten es ebenfalls wissen? dann klicken Sie hier und fragen in wie folgt:

Sehr geehrter Herr Staatssekretär Eisenreich,

wie vereinbart sich bitte der Inhalt der Pressemitteilung Nr. 097 vom 25.03.2015 ihres Ministeriums mit der Tatsache, dass der Computerführerschein an weniger als 3% der Schulen erworben werden kann? Halten Sie den Wortlaut für den Tatsachen entsprechend passsend gewählt und objektiv formuliert?


Vielleicht sollten wir demnächst auch einmal folgenden Nebensatz aus selbiger Pressemitteilung hinterfragen "Auch in der bayerischen Lehrerbildung hat der ECDL bereits nachhaltig zur Verbesserung der IT-Kompetenz beigetragen." Haben Lehrerinnen und Lehrer vielleicht mehr Zugang zum ECDL als ihre SchülerInnen?

Mein Vorschlag für die Presseabteilung des Kultusministeriums: Handeln und schreiben gemäß der Pressekodex des deutschen Presserates. Das würde bestimmt nicht nur mir das Lesen der bestimmt 500 jährlichen Pressemitteilungen deutlich angenehmer machen.

Ich wünsche eine angenehme und erholsame Ferienzeit!

Herzliche Grüße
Ihr Thomas Becker und das Team der Aktion gute Schule e.V. 


 


Die Themen des heutigen Newsletters:

 

 

Wieder werden zwölf Mittelschulstandorte aufgelöst

 

Obwohl es funktionierende und erprobte Konzepte gibt, hält die bayerische Staatsregierung am mehrgliedrigen Schulsystem fest. Nach wie vor selektieren wir in verschiedene Schulsysteme. Wer nicht ins Raster passt oder zum falschen Zeitpunkt eine schlechtere Note bekommt, läuft Gefahr ausgesiebt zu werden.

Würde Bayern - wie in anderen Bundesländern längst üblich - auch Gemeinschaftsschulen zulassen, wären viele der Standorte gesichert. Wohnortnahe Schulstandorte müssten also nicht geschlossen werden. Hier eine Aufstellung der zu schließenden Standorte

Der Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) hat längst in einer ausführlichen Berechnung dargestellt, wie positiv sich das Gemeinschaftsschulkonzept auf den Erhalt der Schulstandorte auswirken würde. Fast keine Schulschließungen!

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Gab es Drohungen gegen streikwillige LehrerInnen

Einer Parlamentarischen Anfrage im bayerischen Landtag folgend, soll es Berichte geben, dass es in einigen Fällen wegen der Streikteilnahme von Lehrkräften in diesem Frühjahr zu Einschüchterungen durch die jeweiligen Schulleitungen gegenüber angestellten LeherInnen gekommen sein soll. So sollen Drohungen über Vermerke in den Personalakten oder einer Erwähnung der Streikteilnahme im Arbeitszeugnis vorgekommen sein.

Ferner wird die Staatsregierung gebeten zu erläutern, wie das Kultusministerium und das Finanzministeriums sowie die Bezirksregierungen mit den (Personal-)Daten von Lehrerinnen und Lehrern umgehen, die ihre Arbeitskampfmaßnahme entsprechend meldeten.

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Erst Eltern sein und dann alles vergessen?

Bei einem unserer letzten Informationsveranstaltungen sagte eine Mutter etwas besonders erwähnenswertes. Im Anschluss an unsere Filmvorführung, mit der wir besonders gute Schulkonzepte und Beispiele aus Schulen sowie Expertenmeinungen zeigten, meinte sie folgendes:

Eigentlich müssten nahezu alle Eltern bestens vorbereitet sein, auf das, was in der Grundschule auf ihre Kinder zukommt. Besser noch, auf das, was sie nicht für ihren Nachwuchs möchten: Gleichmachung! Schließlich lernten die Eltern in den ersten Lebensjahren ihrer Kinder, dass sich diese absolut unterschiedlich schnell entwickeln. Manche laufen früher, andere später. Das Sprechen wird dann erlernt, wenn es so weit ist. Windeln kommen so lange zum Einsatz, bis sie nicht mehr benötigt werden. Diese Entwicklungsphasen verlaufen für alle ganz selbstverständlich individuell, unterschiedlich schnell und zu verschiedenen Zeitpunkten - mitunter sogar in anderen Reihenfolgen. Und dann kommt der Tag der Einschulung. Mit diesem Zeitpunkt ist alles anders.

Sofern die Schule sich nicht auf ein modernes pädagogisches Konzept stützt, sitzen die Kleinen - wie schon ihre Eltern und Großeltern - in Reih und Glied hinter ihren Bänken und sollen alle zum gleichen Zeitpunkt dasselbe lernen. Keine Unterscheidung mehr nach verschiedenen Entwicklungsständen. Die Kinder sind ja schulreif und der Lehrplan ist schließlich zu erfüllen.

Wie schön wäre es, wenn hier mit eben genau der natürlichen Gelassenheit vorgegangen würde, wie das in den ersten Lebensjahren selbstverständlich ist. Jedes Kind zu seiner Zeit, individuell und passend gefördert. Zum Glück haben sich vereinzelt schon Schulen auf den Weg gemacht diese Strukturen aufzubrechen. Sie legen das starre Korsett, welches nach wie vor noch in den Köpfen viel zu vieler Verantwortlicher steckt, ab.

Helfen Sie uns dabei diese Botschaft ist Land zu tragen. Auch wenn dieses Schuljahr bald zu Ende ist und die meisten Prüfungen schon geschrieben sind. Das nächste kommt schon bald. Und es muss sich etwas ändern, wenn alle Talente der SchülerInnen entdeckt und gefördert werden sollen.

Bitte unterstützen Sie uns mit Unterstützerstimmen aus Ihrem Familien- und Bekanntenkreis. Aktion gute Schule ist umso erfolgreicher, je mehr Bürgerinnen und Bürger dahinterstehen. Es geht um die Zukunft unserer Kinder. Hier finden Sie einen Textverschlag, den Sie verschicken können. Auch können Sie uns Personen empfehlen, die wir dann für Sie anschreiben.

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Gefahr durch Hotpants? 

Traurig, wenn diejenigen, die eine Beziehung zu ihren Schutzbefohlenen unterhalten sollten, mit Maßnahmen der Disziplinierung die Lebenswirklichkeit aus der Schule aussperren. Ähnlich wie das Verbot von Mobiltelefonen mutet ein Verbot gegen angeblich zu aufreizende Kleidung junger Frauen an. Wer solche Maßnahmen ergreift, hat wohl keine Möglichkeiten durch Vorbild und Beziehungskultur entsprechend einzuwirken.

Wir denken da so wie die Welt berichtete: "Es ist so heiß, dass so mancher Quatsch hochkocht".

Wer die Homepage der Schule besuchte, wo diese Vorfälle bekannt geworden sein sollen, bekam bis vor einigen Tagen dieses Zitat zu lesen: "In keinem Berufe gibt es so viele Widerwärtigkeiten wie im Beruf des Lehrers, und unter allen Sterblichen sind die Lehrer die Geplagtesten." Jetzt ist die Seite "im Umbau" - was auch immer das bedeutet. Wer wohl das Zitat dort platzierte? Waren es LehrerInnen oder SchülerInnen?

Zitat aus einem Redebeitrag eines Lehrers zu diesem Thema im bayerischen Rundfunk: "Man müsse schließlich auch an die Hormone der Lehrer denken". Wir sparen uns hierzu jeglichen Kommentar!

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Ankündigung: Fachtagung Inklusion

Unter dem Motto Selbstbestimmte Teilhabe für alle Kinder findet am 9. und 10 Oktober in Erlangen die Fachtagung Inklusion statt.

„Bayern auf dem Weg zu anderen Kindergärten und zu einer anderen Elternberatung“ - Vorträge und Workshops von und mit: Prof.Carmen Dorrance, Hans Wocken, Jacqueline Erk, Torsten Tomaschek, Prof.Clemens Dannenbeck, Jacqueline Erk und Prof. Dr. Köpcke-Duttler, Gabriele Gabler, Michael Trägler-Korzin, Prof. Gunther Moll

Ebenfalls mit dabei:

Podiumsdiskussion mit:

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Kurz gemeldet        

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Dana Geissler, Schauspielerin

Axel Brüggemann, Moderator, Journalist und Buchautor

·         Nach wie vor: Bildungsratgeber kostenlos abzugeben.

 

Gegen Versandkostenübernahme (3 Euro) schicken wir Ihnen (solange der Vorrat reicht), den RATGEBER Bildung (Verkaufspreis 6 Euro). Das Heft entstand 2010 in Kooperation mit dem Deutschen Schulpreis und hat bis heute kaum etwas an Aktualität eingebüßt.

Bitte hier per E-Mail bestellen.
Aus dem Editorial: Liebe Eltern, wir haben ein Heft gemacht für Väter und Mütter, die wollen, dass ihre Kinder mit Freude zur Schule gehen. Ein Heft, wie wir es selbst gern vor der Einschulung unserer Kinder gelesen hätten.

Bitte üben Sie sich ggf. etwas in Geduld, der Versand erfolgt stets einmal pro Woche - Danke!



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Newsletter 64- 07/2015

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